Häferl und Busserl

Ursula ist stärker als Corona: Marktzeit ist!

Kärnten
25.10.2020 07:02

Die Heilige Ursula, die dem ältesten Jahrmarkt Kärntens ihren Namen gibt, ist ihrer Kollegin Corona offenbar überlegen. Denn auch heuer bummeln wir, finden Schönes, Praktisches, Kurioses und Süßes!

Im Jahr 1304 erobert der englische König mit Stirling Castle die letzte von den schottischen Rebellen gehaltene Burg, der italienische Dichter und Geschichtsschreiber Francesco Petrarca wird geboren, und in Klagenfurt wird der erste Ursulamarkt abgehalten. Der Krämermarkt ist somit der älteste Jahrmarkt in Kärnten. Sein Termin richtet sich nach dem Gedenktag der Heiligen Ursula.

Die Königstochter hatte sich Christus geweiht, ihr Vater wollte sie aber verheiraten. Ursula bat um Aufschub und pilgerte mit Jungfrauen nach Rom. In Köln kam es zum Blutbad. Der Hunnenfürst begehrte Ursula für sich, sie weigerte sich und wurde mit einem Pfeil erschossen. Der Märtyrerin wird am 21. Oktober gedacht. Und am Wochenende drauf lockt der Ursulamarkt.

Er hat in Klagenfurt schon einige Stationen kennengelernt hat: Er wurde auf dem Kardinal-, dem Heu- und Neuen Platz und angrenzend zum Benediktinermarkt abgehalten. Seit 1960 gibt es die Unterwäsche à la Oma, die bemalten Häferln, wärmenden Hüte, praktischen Gemüsehobel, esoterischen Traumfänger und vieles mehr auf dem Messegelände der Landeshauptstadt.

Als Zeichen des freien Marktes, auf dem die Kaufleute ihre Geschäfte fair abwickeln, prangt seit 2017 wieder die Freyung am Gelände: Hobbyhistoriker Reinhold Gasper hatte das Marktsymbol aus 1793 wiederentdeckt. Der Arm mit dem Schwert aus dem 18. Jahrhundert, der als Vorbild für die St. Veiter Freyung gedient hatte, war aber desolat; eine Kopie musste angefertigt werden.

Unter der schützenden Hand gibt es noch heute und morgen, Montag, Hosenträger, Mantelschürzen, Jausenmesser, Kochlöffel, Lebkuchenherzen, Krauthobel, Lederfett, Kokosbusserln und vieles mehr. Einen süßen „Kirchtag“ muss man seinen Lieben mit nach Hause bringen, auch das ist eine lieb gewonnene Tradition!

Der Pandemie wird auch auf dem Ursulamarkt getrotzt: Zahlreiche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen sind einzuhalten. So sind am gesamten Marktgelände Mund-Nasen-Schutzmasken zu tragen. Um enge Menschenansammlungen zu vermeiden, gibt es keine Produktvorführungen, die den Besucherfluss beeinträchtigen könnten.

Essen und trinken dürfen die Marktbummler ausschließlich sitzend. Die Fieranten mussten einen negativen, maximal 72 Stunden alten Covid-19-PCR-Test vorlegen. Die Standplätze sind weiter voneinander entfernt errichtet als in den Jahren zuvor.
Der Markt geht noch bis 26. Oktober, 20 Uhr.

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