Selbstmordanschlag

Viele Schüler in Kabul getötet und verletzt

Ausland
24.10.2020 15:52

Bei einem Selbstmordanschlag sind in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Samstag viele Schülerinnen und Schüler getötet worden. Mindestens 18 Menschen kamen nach Angaben des Innenministeriums ums Leben, 57 weitere wurden verletzt.

Der Vorfall ereignete sich demnach in einer Gasse neben einem Bildungszentrum im westlichen Stadtteil Dasht-e Bartshi. Nachdem die militant-islamistischen Taliban dementiert hatten, für das Bombenattentat verantwortlich zu sein, bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat auf dem Internet-Kanal Telegram zu dem Selbstmordanschlag. Bereits in der Vergangenheit gab es viele Anschläge in dem westlichen, mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil Kabuls. Auch der IS hat in dem Stadtteil bereits Anschläge verübt.

Trotz der Friedensgespräche, die die Taliban und die afghanische Regierung derzeit in Kabul führen, hat die Gewalt in Afghanistan zuletzt wieder erheblich zugenommen. Die Taliban nutzen die Anschläge als Druckmittel in den Verhandlungen. Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, warnte diese Woche vor einer Gefährdung des Friedensprozesses durch die Gewalt.

Am Freitag meldete Amnesty International, dass allein in der vergangenen Woche in Afghanistan mindestens 50 Menschen bei Angriffen getötet worden seien. Die Menschenrechtsorganisation beschuldigte die Konfliktparteien, die Zivilbevölkerung nicht ausreichend zu schützen. „Die Welt muss sich aufrichten und zur Kenntnis nehmen: Täglich werden afghanische Zivilisten abgeschlachtet“, sagte Omar Waraich, Südasien-Koordinator bei Amnesty. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, den Schutz der Zivilbevölkerung „zu einer Kernforderung für ihre Unterstützung des Friedensprozesses zu machen“.

Kritik hatte es diese Woche auch an den afghanischen Behörden gegeben, nachdem am Mittwoch bei einem Luftangriff der Armee in der nordöstlichen Provinz Takhar elf Kinder getötet worden waren. Die Regierung in Kabul wies die Kritik zurück und erklärte, alle Getöteten seien Taliban-Kämpfer gewesen.

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