Raffinerie gehackt

US-Sanktionen gegen russisches Forschungsinstitut

Digital
24.10.2020 13:01

Drei Jahre nach einer potenziell verheerenden Hacker-Attacke auf eine Ölraffinerie in Saudi-Arabien hat die US-Regierung Sanktionen gegen ein russisches Forschungszentrum verhängt. Der Einsatz Schad-Software „Triton“ sei aus dem Institut für Chemie und Mechanik unterstützt worden, teilte das US-Finanzministerium am Freitag mit.

Die Moskauer Einrichtung darf durch die Sanktionen unter anderem keine Geschäfte mit Personen und Firmen aus den USA machen. Triton ist eines der wenigen bisher bekannt gewordenen Schadprogramme, die speziell für Angriffe auf Industrieanlagen entwickelt wurden.

Die Software wird von Experten als besonders gefährlich eingeschätzt, weil sie Sicherheitskomponenten der Systeme ins Visier nimmt. Das könnte zur Zerstörung ganzer Anlagen führen, warnte die IT-Sicherheitsfirma Fireeye, die die Software nach dem Angriff 2017 analysiert hatte. Fireeye stellte im Oktober 2018 eine Verbindung zu dem Moskauer Institut fest, aus dessen Netzwerk Triton getestet worden sei.

Auch Ziele in den USA ausgekundschaftet
Bei der Attacke im Sommer 2017 fuhren die Steuersysteme der saudi-arabischen Ölraffinerie herunter. Nach Erkenntnissen der IT-Sicherheitsfirma Dragos forschten die Entwickler von Triton im Jahr 2019 auch Energie-Infrastruktur in den USA aus.

Andere bekannt gewordene Angriffe auf Industrie-Infrastruktur waren die Stuxnet-Attacke auf Zentrifugen zur Urananreicherung im iranischen Atomprogramm vor mehr als einem Jahrzehnt sowie ein Einsatz von Schadsoftware 2016 in der Ukraine, bei dem die Energieversorgung in Teilen des Landes unterbrochen wurde.

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