Oehl in Graz

Melange aus Schwermut und Leichtfüßigkeit

Steiermark
23.10.2020 16:09

Schon im März hätten die Senkrechtstarter von Oehl nach Graz kommen sollen, um ihr Debütalbum „Über Nacht“ zu präsentieren. Nun konnte das Konzert endlich nachgeholt werden. Mit dem Mix aus Schwermut und Leichtfüßigkeit schickt Oehl sich nun endgültig an, das nächste große Pop-Ding aus Österreich zu werden.

Es gibt die einen, die machen gute Miene zum bösen Spiel. Und dann gibt’s Oehl. Das Wiener Duo verbreitet gute Laune zum traurigem Spiel. Denn nicht nur die Songs auf dem Debütalbum „Über Nacht“, das auf dem Label von Herbert Grönemeyer erschienen ist, zeichnen sich durch einen einzigartigen Mix aus Schwermut und Leichtfüßigkeit aus.

Große Gefühle und kleine Gags
Auch in Konzerten tänzeln Sänger und Frontmann Adrian Oehl, „Multi-Bassist“ Hjörtür Hjörleifsson und ihre erstklassigen Musiker scheinbar mühelos zwischen großen Gefühlen und kleinen Gags: „Wieder nichts im Kühlschrank als Licht / satt werden wir davon nicht“ ist eine typische Oehl-Textzeile, die einen zum Schmunzeln bringen kann, aber gleichzeitig ein Tränchen ins Auge flutet.

Serviert werden diese Zeilen in herrlichen Indiepop-Schalen im saxofongetränkten 80er-Charme, mitunter so sanft und verschmitzt, dass man ihre Tiefe beinahe übersehen könnte. Dazu trägt wohl auch das Talent des Frontmanns bei, zwischen den Nummern ein witziges Episödchen nach dem anderen zum Besten zu geben - selbstironisch und deshalb auch sympathisch.

Verführerischer Hybrid
Überhaupt wird man das Gefühl nicht los, dass es hier um mehr geht, als um Musik - zugegeben sehr gute Musik. Hier mischen sich Performance, Pop, Popo-Wackeln und Poesie zu einem verführerischen und melancholischen Hybrid mit einer ganz eigenen musikalischen Duftnote. Apropos Duftnote: Neben T-Shirts und Platten findet sich am Merchandise-Stand von Oehl auch ein eigenes Parfum. Es riecht nach Waldspaziergängen mit dem Opa. Mann schmunzelt und möchte weinen - denn der Opa ist tot.

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