Mehr Ausgangsverbote

Regionen in Süditalien verhängen Mini-Lockdowns

Ausland
23.10.2020 09:44

Süditalien verschärft angesichts der steigenden Zahl von Coronavirus-Infektionsfällen seine restriktiven Maßnahmen. So wollen Kalabrien und die Insel Sardinien ab dem kommenden Wochenende ein nächtliches Ausgangsverbot einführen, Fernunterricht soll ausgedehnt werden.

Die Todesfälle in den ersten acht Monaten des Jahres sind um 8,6 Prozent gegenüber dem Durchschnitt des Zeitraums 2015 bis 2019 gestiegen, berichtete das Statistikamt Istat. Drastischer ist der Anstieg vor allem in Norditalien: Dort starben 19,5 Prozent mehr Menschen als im Vergleichszeitraum der vergangenen fünf Jahre. In der von der Coronavirus-Pandemie schwer betroffenen Lombardei stieg die Zahl der Toten sogar um 38 Prozent, während in Mittel- und Süditalien die Todesfälle um 0,2 bzw. 1,1 Prozent zurückgingen.

Im März, am Höhepunkt der Pandemie im Frühjahr, wurde italienweit ein Anstieg an Todesfällen von 85.786 verzeichnet, was einem Anstieg von 47,2 Prozent gegenüber den Durchschnittswerten des Zeitraums 2015 bis 2019 entspricht.

Häfen und Flughäfen in Sardinien könnten für zwei Wochen schließen
In der Hauptstadt Rom sowie in den Regionen Kampanien, Lombardei und Latium wurden bereits Ausgangssperren in der Nacht verhängt, nun ziehen Kalabrien und Sardinien nach. Das Ausgangsverbot soll von Mitternacht bis 5 Uhr gelten und ab dem kommenden Wochenende eingeführt werden. Um zu vermeiden, dass zu viele Schüler die öffentlichen Verkehrsmittel belasten, soll außerdem mehr auf Fernunterricht gesetzt werden. Sardinien denkt an eine zweiwöchige Schließung von Häfen und Flughäfen, um weitere Infektionsherde auf der Insel zu verhindern.

Rom: Touristenbusse für öffentlichen Nahverkehr
Im Piemont und in der Lombardei sind am kommenden Wochenende Einkaufszentren geschlossen. Supermärkte bleiben nach wie vor offen. Zur Entlastung der öffentlichen Verkehrsmittel in Zeiten steigender Coronavirus-Ansteckungen hat die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi beschlossen, auf private Busunternehmen zu setzen. Die Gemeinde will auf Touristenbusse zurückgreifen, damit mehr Fahrzeuge auf den einzelnen Linien unterwegs sind. Ziel sei die Reduzierung der Passagieranzahl im öffentlichen Nahverkehr während der Stoßzeiten.

Inzwischen will sich die Regierung bemühen, die täglich durchgeführten Covid-19-Tests von den heutigen 170.000 auf 400.000 pro Tag zu steigern. Auch Hausärzte sollen in ihren Praxen Schnelltests durchführen können.

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