Lob für echte Debatte

TV-Duell gegen Trump: Biden für Mehrheit Sieger

Ausland
23.10.2020 06:35

US-Präsident Donald Trump sieht das zwar anders, aber laut einer Blitzumfrage des Fernsehsenders CNN zufolge hat der demokratische Herausforderer Joe Biden auch die zweite und letzte TV-Debatte gegen den Amtsinhaber gewonnen. Demnach sahen 53 Prozent der befragten Fernsehzuseher Biden als Sieger und 39 Prozent Trump. Das Verhältnis entsprach somit in etwa den allgemeinen Umfragewerten der beiden Kontrahenten. Trump allerdings teilte auf Twitter unter anderem Tweets seines Sohnes Eric, wonach ihn die Leute als Sieger sehen. Einig sind sich die US-Medien über den Ablauf des Duells: Zahlreiche lobten den ruhigeren Ton. „Dies war tatsächlich eine echte Debatte“, titelte etwa CNN.

Nach der chaotischen ersten TV-Debatte Ende September hatten mehr als 60 Prozent der damals Befragten Biden als Sieger gesehen. Damit scheint sich zu bestätigen, dass sich Trump mit seiner aggressiven Taktik im ersten Duell keinen guten Dienst erwiesen hat. Dieser sieht das natürlich anders und sammelt auf seiner Twitterseite zahlreiche Postings, die ihn als klaren Sieger sehen, wie eine Umfrage von Fox News, derzufolge Trump mit 74 Prozent gewonnen habe.

CNN: Trump konnte nicht entscheidend punkten
Kommentatoren von CNN wiesen darauf hin, dass das zweite Aufeinandertreffen offenbar keine Bewegung bei der Zustimmung gebracht hat. So gelang es Trump offenkundig nicht, entscheidend gegen Biden zu punkten. Auf die Frage, wer der beiden der „stärkere Führer“ ist, antworteten jeweils 49 Prozent mit Trump und Biden. 55 Prozent gaben an, dass das Auftreten Trumps „Sorgen“ bezüglich seiner Performance als Präsident ausgelöst habe. Lediglich 41 Prozent der Befragten äußerten diese Meinung in Bezug auf Biden.

Trump schien daran zu arbeiten, nicht die Beherrschung zu verlieren
Worin sich die Sender einig sind, ist der Ablauf: Im Gegensatz zur ersten Debatte hätten US-Wähler diesmal eine Chance gehabt, den Kandidaten zuzuhören und aneinander zu messen „ohne sich von Trumps unerbittlichen Unterbrechungen ablenken zu lassen“, schrieb CNN. Der Präsident schien daran zu arbeiten, nicht die Beherrschung zu verlieren. Dennoch schloss der Sender mit Blick auf Trumps Leistung: „Die entscheidende Wende, die er braucht, um den Verlauf des Rennens dramatisch zu ändern, gelang ihm nicht.“

„Die Debatte war im Großen und Ganzen eine verhaltenere Angelegenheit als die erste Begegnung zwischen den beiden Kandidaten“, schrieb die „New York Times“. „Aber selbst wenn der Tenor der Diskussion am Donnerstag ruhiger gewesen ist, so hätte der Widerspruch mit Blick auf Inhalt und Vision nicht dramatischer sein können.“ Ähnlich sah es das „Wall Street Journal“: „Beide Kandidaten tauchten tiefer in politische Fragen ein als beim ersten Aufeinandertreffen.“ Einige Themen, wie etwa Rassismus in den USA, entfachten einen „feurigen Meinungsaustausch“. Der Sender Fox News betonte, dass Trump und Biden diesmal davon absahen, sich gegenseitig zu unterbrechen. „Die Stummschalttaste war nicht wirklich nötig.“

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