Zahlreiche Vorwürfe

Trump-Probleme: Interviews, China-Konten & Melania

Ausland
22.10.2020 06:00

Trump-Konten in Peking, ein abgebrochenes TV-Interview und eine an Corona-Symptomen leidende First Lady - US-Präsident Donald Trump schallt zwei Wochen vor der Wahl das Echo seiner Wut entgegen. Wie wichtig diese Wahl ist, zeigen aber die steigenden Zahlen bei Wählerregistrierungen. Und bei den „Frühwählern“.

US-Bürger haben in manchen Fällen die Möglichkeit, früher ihre Stimme abzugeben. Schlangen vor den Wahllokalen zeigen, dass sie davon jetzt schon mehr Gebrauch machen als 2016. Trump hat dazu andere Probleme: Laut „New York Times“ hat seine Hotel-Gesellschaft noch immer ein chinesisches Bankkonto und hatte schon während des Wahlkampfs 2016 intensive Kontakte mit regierungsnahen Unternehmen Chinas.

Zudem soll Trump ein TV-Interview mit CBS vorzeitig abgebrochen haben. Trump beschwerte sich anschließend, das Interview sei „fake“ und „parteiisch“ gewesen. Laut dem Sender habe Trump das Interview nach 45 Minuten plötzlich beendet. Und nicht zuletzt fragen sich viele: Wo ist Melania? Sie hielt sich im Wahlkampf auffallend zurück und sagte nun Auftritte wegen „anhaltenden Hustens“ ab.

279 zu 120
Nimmt man die Daten der amerikanischen Umfragen-Plattform FiveThirtyEight zur Schlacht um das Weiße Haus, könnte Joe Biden sich eigentlich zurücklehnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er im Kampf gegen US-Präsident Donald Trump als Sieger vom Platz geht, beträgt demnach 87 Prozent, bei entsprechend nur 13 Prozent für den Amtsinhaber.

Noch viel entscheidender ist die Aufschlüsselung der Wahlmänner-Stimmen, die FiveThirtyEight als Mittel aus sämtlichen Umfragedaten errechnet hat: Da steht es nämlich 279 zu 120 für Joe Biden - bei 139 noch offenen Stimmen.

Dazu muss man wissen, dass in den USA aufgrund eines völlig antiquierten Wahlsystemes nicht jener Kandidat die Wahl für sich entscheidet, der bundesweit die meisten Stimmen erhält. Entscheidend ist vielmehr, in den richtigen Bundesstaaten zu siegen. Denn jeder Bundesstaat entsendet eine nach Größe und Bevölkerungsdichte ermittelte Zahl an Wahlmännern, die dann schlussendlich den Präsidenten bestimmen.

Insgesamt besteht dieses Wahlmänner-Gremium aus 538 Personen, Präsident wird, wer zumindest 270 Stimmen auf sich vereint. Da in den meisten Bundesstaaten der Wahlausgang im Vorhinein feststeht, gilt es also, jene zu gewinnen, in denen einmal die Demokraten und ein anderes Mal die Republikaner siegen. Denn bei einem Sieg gehen alle Wahlmänner des jeweiligen Bundesstaates an den Gewinner. Egal, wie knapp der Ausgang war.

Biden hat also schon so gut wie gewonnen.

Oder doch nicht?

Christian Hauenstein, Kronen Zeitung

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