Wogen gehen hoch

Frustration durch Krise: „Aggression ist Folge“

Salzburg
22.10.2020 08:00

Aufregung über die Quarantäne in Kuchl und wütende Demonstranten am Residenzplatz: Eine Psychologin erklärt den Grund dafür. 

Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz kritisierte bereits vergangene Woche die aggressive Stimmung gegen die Corona-Maßnahmen im Netz. Am Sonntag demonstrierten mehrere 100 Corona-Gegner zusammen mit Mitgliedern der rechtsextremen Identitären Bewegung am Residenzplatz. Im ganzen Land gehen derzeit die Wogen hoch.

Auch die promovierte Sozialpsychologin Christina Mühlberger von der Universität-Salzburg verfolgt die derzeit angespannte Stimmung. Die aktuelle Krise wird laut der Forscherin von vielen Menschen als Bedrohung wahrgenommen. „Schließlich können grundlegende menschliche Bedürfnisse nicht gedeckt werden“, erklärt die Wissenschaftlerin. „Aggression ist meist eine Folge der Bedürfnisfrustration“, betont Mühlberger. „Das kann zu Widerstand führen. Die Leute halten sich dann nicht an die Maßnahmen.“

Dauer der Krise lässt Salzburger verzweifeln
Den Umschwung im Corona Stimmungsklima führt Mühlberger auch auf die Dauer der Pandemie zurück. „Je länger unsere Bedürfnisse eingeschränkt sind, desto eher kommt es auch zu solchen Reaktionen.“ Es sei deutlich, dass die Angst vor der Bedrohung zugenommen hätte. „Erst recht, wenn die Existenz auf dem Spiel steht.“

Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
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