Pibersteiner See

Bergbau-Historie soll großes Bauprojekt stoppen

Steiermark
22.10.2020 06:00

Die Zukunft des Pibersteiner, Sees ist umkämpft. Wie berichtet, möchte ein Grazer Investor dort ein großes Wohnprojekt umsetzen - und nun sogar den ganzen See kaufen. Auch zwei Gemeinden haben Kaufinteresse. Und eine Bürgerinitiative setzt auf altes bergmännisches Kartenmaterial, um das Bauvorhaben zu stoppen.

Dort, wo heutzutage der Pibersteiner See liegt, wurde bis Anfang der 1980er-Jahre Bergbau betrieben – und genau deshalb sei das geplante Großprojekt des Grazer Investors Thomas Tonweber (92 Apartments um 32 Millionen Euro) nicht möglich: Das meint die Bürgerinitiative zur „Rettung des Naturjuwels Pibersteiner See“.

Alte Karte als Beweis
Und sie versucht, die These mit einer bergmännischen Karte aus dem Jahr 1982 zu untermauern. Eingezeichnet ist dort etwa der „Pulverstollen“, mit Nebenkammern etwa 160 Meter lang und in 45 Metern Tiefe – darüber sind einige der neuen Häuser geplant. Andere sollen auf der einstigen Abbruchkante errichtet werden. Und das große Kohlenwäsche-Gebäude wurde nach dem Ende des Bergbaus zwar abgerissen, aber nie richtig verdichtet.

Anrainer sind besorgt
Diese Aspekte seien – neben der hohen Hochwassergefahr – bisher viel zu wenig berücksichtigt worden, meint die vor allem aus besorgten Anrainern bestehende Initiative. So seien Bodensondierungen nicht an den wirklich problematischen Stellen durchgeführt worden. Die Hoffnungen liegen nun auf der zuständigen Montanbehörde: Diese müsse unbedingt mit der Causa befasst werden.

Die Montanbehörde habe schon bisher Stellungnahmen abgegeben und werde „selbstverständlich“ auch im Bauverfahren einbezogen, sagt Köflachs Bürgermeister Helmut Linhart. Er befürwortet Tonwebers Projekt - „weitere Bauvorhaben soll es am See aber nicht geben“. Deshalb führt er mit seinem Maria Lankowitzer Amtskollegen Gespräche über einen Kauf des Sees, der aktuell im Eigentum der Familie Monsberger steht. Ob es tatsächlich dazu kommt, wird auch vom Land Steiermark abhängen: Denn ohne finanzielle Unterstützung wird der Kauf nicht zu stemmen sein.

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