Doch Ungemach droht

Ericsson verdient prächtig am 5G-Ausbau in China

Digital
21.10.2020 13:18

Der Aufbau des neuen Mobilfunkstandards 5G in China hat dem schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson zu einem Gewinnsprung verholfen. Allerdings könnte der Ausschluss der chinesischen Konzerne Huawei und ZTE beim Aufbau der 5G-Netze in Schweden Ericsson künftig die Suppe versalzen. „Die Einführung von 5G in China war der große Treiber in diesem Quartal“, sagte Finanzvorstand Carl Mellander.

Im Gegensatz zum finnischen Rivalen Nokia habe Ericsson Aufträge von allen drei großen Betreibern in der Volksrepublik zur Lieferung von Technik für die 5G-Netze erhalten. Das stimme den Vorstand zuversichtlich, seine Jahresziele zu erreichen, sagte Mellander am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

Schweden schließt Huawei von 5G-Ausbau aus
Restriktionen Chinas könnte jedoch die Entscheidung Schwedens vom Dienstag nach sich ziehen, beim Aufbau eines 5G-Netzes auf die Dienste des umstrittenen chinesischen Ausrüsters Huawei zu verzichten. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums reagierte am Mittwoch postwendend und forderte, das Verbot aufzuheben, um „negative Auswirkungen“ zu vermeiden. „China äußert starke Unzufriedenheit mit Schweden“, sagte Zhao Lijian.

Die schwedische Regulierungsbehörde für Telekommunikation untersagte die Nutzung von Technik der chinesischen Unternehmen Huawei und ZTE in ihrem 5G-Netz und folgte damit der Einschätzung des schwedischen Militärs und der Sicherheitsbehörden. Im November will Schweden die Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G versteigern. Die teilnehmenden Firmen müssen die Huawei- und ZTE-Technologie bis 2025 aus zentralen Funktionen entfernen.

Nach Druck aus den USA, die chinesische Netzwerkausrüster als Sicherheitsrisiko sehen, haben europäische Regierungen unter anderem die Rolle von Huawei beim Aufbau ihrer Netzwerke überprüft. Großbritannien hatte als erstes Land in Europa Huawei-Technologie ab 2027 aus seinem 5G-Netz verbannt.

Starker Gewinnsprung bei Ericsson
Im dritten Quartal verbuchte Ericsson unterdessen einen Gewinnsprung: Das Betriebsergebnis stieg von 6,5 Milliarden Kronen vor Jahresfrist auf 9,0 Milliarden Kronen (867 Millionen Euro) und übertraf damit die Markterwartungen von 6,98 Milliarden Kronen. Der Umsatz legte um ein Prozent auf 57,5 Milliarden Kronen zu. „Covid-19 hatte bisher nur begrenzte Auswirkungen auf unser Geschäft, aber wir beobachten alle Anzeichen einer Änderung der Situation genau“, erklärte Konzernchef Borje Ekholm.

Unabhängig davon kündigte Ericsson an, mit dem Telekommunikationskonzern Telia einen Fünfjahresvertrag über mehrere Milliarden Kronen für den Aufbau des 5G-Netzes in Nordeuropa und dem Baltikum geschlossen zu haben.

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