Lage spitzt sich zu

Nigeria: Tote bei Schüssen auf Protestierende

Ausland
21.10.2020 11:07

In Nigeria spitzt sich die Lage weiter zu: Seit rund zwei Wochen kommt es bei regierungskritischen Protesten immer wieder zu Zusammenstößen. Am Dienstag seien an einem Versammlungspunkt der Demonstranten in der Wirtschaftsmetropole Lagos mehrere Menschen von den Sicherheitskräften getötet worden, sagte ein Sprecher der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Augenzeugen berichteten, dass in Lagos Schüsse auf die Menge von mehr als tausend friedlichen Demonstranten abgefeuert worden seien. Amnesty versuchte den Angaben zufolge, die Zahl der Todesopfer herauszufinden. Wegen der Proteste hatten die Behörden zuvor Ausgangsbeschränkungen verhängt. In den vergangenen Wochen waren bei den Protesten bereits mindestens 18 Menschen getötet worden.

Autos in Brand gesetzt, Geschäfte geplündert
Auch in der Hauptstadt Abuja sowie in der Stadt Kano im Norden des Landes gingen die Sicherheitskräfte am Dienstag gewaltsam gegen Demonstranten vor. In Kano beteiligten sich Hunderte Menschen an Ausschreitungen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Dabei wurden Fahrzeuge in Brand gesetzt und Geschäfte geplündert.

Proteste gegen Sondereinheit der Polizei
In Lagos wurde nach Angaben von Augenzeugen eine Polizeiwache in Brand gesetzt. Auch in Benin-Stadt im Süden des Landes wurden zwei Polizeieinrichtungen angegriffen. Die Demonstrationen hatten sich ursprünglich gegen eine Sondereinheit der Polizei gerichtet. Ihr werden Erpressung, Folter, willkürliche Festnahmen und sogar Mord vorgeworfen. Obwohl die Regierung vor mehr als einer Woche die Auflösung der Einheit bekannt gegeben hat, gehen die Proteste weiter.

Die Wut der zumeist jungen Demonstranten richtet sich auch gegen die Regierung des westafrikanischen Landes. Sie fordern soziale Reformen, mehr Arbeitsplätze und höhere Löhne. Die Jugendarbeitslosigkeit in Nigeria ist massiv, viele Menschen leben in extremer Armut.

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