Steirer-Sport leidet

Neues Motto: Maskenball anstatt Stadion-Party

Steiermark
20.10.2020 10:00

Die verschärften Corona-Maßnahmen, die ab Freitag 0.00 Uhr in Kraft treten, treffen natürlich auch den steirischen Sport massiv. Egal ob Fußball, Eishockey oder Ballsportarten - überall müsen Klubs, Funktionäre und auch Zuschauer mit starken Einschränkungen zurecht kommen. Die „Steirerkrone“ hörte sich um.

FUSSBALL: Die Corona-Verschärfungen der Regierung haben Sturms Wirtschafts-Boss Thomas Tebbich hart getroffen: „Die wirtschaftliche Anspannung wird noch größer als sie schon war, jetzt wo statt 3000 nur noch 1500 Zuseher zugelassen sind. Wie wir unsere 4000 Dauerkartenbesitzer bedienen werden, wissen wir noch nicht. Auch wie’s mit dem VIP-Klub aussieht. Bis zum LASK-Heimspiel am 1. 11. wird mit der Bundesliga beraten.“

„Wir haben extra eine neue Tribüne gebaut, um mehr Leute reinzukriegen“, stöhnt Hartberg-Boss Erich Korherr, „so können wir diese allerdings nicht finanzieren. Vor allem aber ist das Wegfallen der Gastronomie für uns ein großes Thema.“ „Das hat massive wirtschaftliche Auswirkungen“, sagt indes GAK-Manager Matthias Dielacher, der vor Corona einen Zuschauerschnitt von 3100 hatte. „Wir können gerade noch unsere Dauerkarten abdecken. Tageskarten gibt’s keine mehr.“ Für ihn ist klar, dass die Maskenpflicht und der Wegfall der Gastronomie das Stadionerlebnis beeinträchtigen werden: „Fraglich, ob überhaupt alle 1500 Dauerkartenbesitzer kommen, wenn’s im Winter nicht einmal einen heißen Tee gibt."

EISHOCKEY: Auch die 99ers sind von den Einschränkungen der Regierung betroffen. „Die Fans müssen im gesamten Hallenbereich wie bisher die Maske tragen“, so Graz-Manager Bernd Vollmann. „Was für die Vereine aber erschwerend hinzukommt, ist der Wegfall der Kantinen-Einnahmen. Das trifft uns natürlich sehr. Nicht nur, dass die Schnitzelsemmel im Bunker legendär ist, es ist auch ein enormer wirtschaftlicher Schaden“, so Vollmann. „Wir haben aber Garantien der Regierung, dass der Entfall übernommen wird. Anders wären die Maßnahmen für die Klubs nicht mehr zu stemmen.“

Auch die Reduktion von anfangs 1500 auf ein neues Zuschauermaximum von nur noch 1000 Fans pro Match belastet das Budget: „Vor allem, da wir nun gegen jene Teams spielen würden, die zu den Publikumsmagneten zählen.“

„Ein sicherer Ort“
Gleichzeitig appelliert Vollmann an die Fans: „Wir haben zwar aktuell Covid-Fälle innerhalb unserer Mannschaft, die Eishalle ist aber ein sicherer Ort für Zuschauer. Es gibt noch keinen einzigen nachgewiesenen Fall in Österreich, der auf eine Eishalle zurückzuführen ist. Die Fans brauchen in der Halle jedenfalls keine Angst zu haben!“

BALLSPORT: Ein Spiel im Grazer Sportpark genießen? Ist mit den verschärften Corona-Regeln bald nicht mehr so wirklich drin. „Wir haben aber auch leider sehr viele Trottel, die sich an keine Vorschriften halten“, hält sich Michi Schweighofer, Manager der Grazer HSG-Handballer, mit seiner Meinung nicht zurück. „Und wir baden das jetzt aus. Das müssen wir akzeptieren. Ich hab aber keine großen Hoffnungen mehr, dass die Saison unter diesen Voraussetzungen lange weitergehen kann.“

Darüber hinaus sieht Michael Schrittwieser, Chef von Basketball-Meister Kapfenberg, ein gesellschaftspolitisches Problem. „Wir kennen schon jetzt genug Jugendliche, die aufgehört haben. Das wird weitergehen. Gerade in psychisch schwierigen Zeiten, wo der Sport als Ausgleich herhalten sollte.“

Hauptproblem auch bei den Ballsport-Vereinen: die bald fehlende Ausschank-Möglichkeit. UVC-Volleyball-Manager Fred Laure grübelt, wie und ob er die Fans verköstigen kann. Das Lokal im Eingangsbereich des Grazer Sportparks ist nach aktuellem Stand ja Sperrzone für Besucher der Veranstaltung. „Am 1. November haben wir aber vier Heimspiele an einem Tag hintereinander.“

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