Streaming & Co.

Corona lässt Österreichs Internetleitungen glühen

Web
14.10.2020 11:59

Die Coronavirus-Pandemie ändert auch unser IT-Verhalten. Einer Erhebung der Statistik Austria zufolge boomen Internettelefonie und Videoanrufe. Auch Streaming-Dienste werden demnach deutlich intensiver in Anspruch genommen, Zuwächse gibt es außerdem beim Online-Shopping.

„Social Distancing in der Corona-Krise fördert digitale Nähe: Der Anteil der 16- bis 74-Jährigen, der über Internet Telefon- oder Videoanrufe tätigt, ist im Vergleich zum Vorjahr von 41 Prozent auf 60 Prozent gestiegen“, teilte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas am Mittwoch mit.

Der Trend, das Internet verstärkt als Kommunikationsmittel zu verwenden, lässt sich den Statistikern zufolge „quer durch alle Altersgruppen“ beobachten - besonders deutlich jedoch bei den Jüngeren. In der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen nahm der Anteil an Personen, die über Internet telefonierten, von 54 auf 80 Prozent zu und liegt nun beinahe gleichauf mit dem Anteil der 16- bis 24-Jährigen, die das Internet zu diesem Zweck nutzen (84 Prozent). Doch selbst bei den 65- bis 74-Jährigen habe ein Zuwachs von über zehn Prozentpunkten verzeichnet werden können: Der Anteil an Personen, die das Internet zum Telefonieren verwendeten, machte bei Personen dieser Altersgruppe beinahe ein Drittel (29 Prozent) aus.

Streaming-Nutzung gestiegen
Sowohl kostenpflichtige als auch nicht kostenpflichtige Video-Streaming-Dienste sind mittlerweile ein fester Bestandteil der heimischen Unterhaltungslandschaft. Noch 2016 wurden kostenpflichtige Angebote (wie etwa Netflix, Maxdome oder Amazon Prime) nur von zwölf Prozent der Österreicher genutzt. Bis 2018 hat sich dieser Anteil auf 25 Prozent mehr als verdoppelt, und 2020 streamten bereits 38 Prozent kostenpflichtige Videos.

Kostenfreie Video-Streaming-Dienste (wie z. B. YouTube oder Vimeo) sind ebenfalls schon seit Längerem beliebt, doch auch hier stieg die Nutzung: Der Anteil der 16- bis 74-Jährigen, die kostenfreie Videoinhalte streamten, lag 2016 bei 54 Prozent. 2020 wurden diese bereits von 64 Prozent der Personen derselben Altersgruppe genutzt. Sowohl bei der Nutzung von kostenpflichtigen als auch nicht kostenpflichtigen Videoinhalten über das Internet traten starke altersspezifische Unterschiede auf. Während beispielsweise 94 Prozent der 16- bis 24-Jährigen kostenfreie Videos streamten, wurden kostenfreie Inhalte nur von 22 Prozent der 65- bis 74-Jährigen genutzt.

Der Trend, Videoinhalte über Internet zu beziehen, schlägt sich laut Statistik Austria auch bei traditionellen TV-Angeboten nieder. Der Anteil an Personen, die TV-Programme in Echtzeit oder zeitversetzt streamten (etwa über Livestreams und Mediatheken) stieg seit 2018 von 27 auf 38 Prozent.

Shopping von zu Hause
Geshoppt wird während Corona auch verstärkt von zu Hause aus. Rund 3,7 Millionen Menschen im Alter von 16 bis 74 Jahren haben in den letzten drei Monaten vor der zwischen April und Juni erfolgten Befragung Waren oder Dienstleistungen über das Internet bezogen. Das entspricht 56 Prozent der Bevölkerung dieser Altersgruppe. Gegenüber der Vorjahreserhebung konnten somit nur geringe Zuwächse verzeichnet werden (2019: 54 Prozent). Zwischen Männern und Frauen gab es dabei Unterschiede: Während ältere Männer häufiger ihre Einkäufe online erledigten als gleichaltrige Frauen, waren bei den jüngeren Altersgruppen die Frauen die aktiveren Online-Shopper. Unabhängig vom Geschlecht besteht aber weiterhin ein starkes Altersgefälle. So erwarben 73 Prozent der 16- bis 24-Jährigen in den letzten drei Monaten vor der Befragung online Waren oder Dienstleistungen. Bei den 65- bis 74-Jährigen nutzten nur 22 Prozent Online-Shopping-Angebote.

Zu den meistnachgefragten Waren, die im Internet gekauft wurden, zählen Kleidung (54 Prozent der Online-Shopper), gedruckte Bücher, Zeitschriften und Zeitungen (33 Prozent), Essen von Restaurants, Fastfood-Ketten oder Lieferdiensten (29 Prozent der Online-Shopper), Computer, Tablets, Mobiltelefone oder dazugehöriges Zubehör (28 Prozent), Möbel, Wohnaccessoires oder Gartenprodukte (27 Prozent) sowie Sportartikel (24 Prozent).

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