„Krone“-Interview

Anna Veith: „Hier gibt‘s noch sehr viel Potenzial“

Wintersport
14.10.2020 05:43

Anna Veith verfolgt fast fünf Monate nach ihrem Karriereende ohne Wehmut den Weltcup-Start. Der Superstar sprach über neue Freizeit, den Sommer mit Manuel und besseren Skisport für den TV-Zuschauer.

Gut gelaunt, entspannt und tiefgründig zugleich - so plauderte Anna Veith (31) bei einer Filmproduktion mit ihrem langjährigen Partner Audi mit der „Krone“.

„Krone“: Anna, der Weltcup startet in Sölden erstmals ohne Fans. Wie wirkt sich das aus?
Anna Veith: Speziell in Österreich gibt es normalerweise viele Zuschauer, schöne Rennen. Aber der Skisport ist größtenteils auch Fernsehsport. Obwohl’s ohne Stimmung ganz etwas anderes wird: Man muss sich darauf einstellen, innovativ sein und diese Chancen nützen.

Etwa bei angesprochenen TV-Übertragungen?
Ja, da gibt’s noch viel unausgeschöpftes Potenzial. Der Zuschauer hat nicht den besten Eindruck, was auf der Piste passiert, was die Athleten spüren. Gut wäre, die Fernsehbilder zu optimieren - und zwar mit Ideen von TV- und Sport-Experten.

Mit Ex-WM-Medaillensammlerin und Dancing Star Michi Kirchgasser sind Sie ja super befreundet. Sonst noch Kontakt mit dem Skitross?
Mit der Kirchi regelmäßig. Sonst eher mit den Leuten im Hintergrund. Mit den Betreuern. Ich wollte nach meinem Rücktritt aber auch bewusst schauen: Wie kann ich mich außerhalb des Ski-Sports entwickeln.

Und? Plötzlich die Liebe zur Musik oder Kultur entdeckt?
Interessiert mich, aber nicht mein Steckenpferd. Ich bin noch sehr sportorientiert. Wandern, Radfahren etc. Ich gehe es jetzt aber gelassen an. Nicht mehr vier, fünf Tage pro Woche Kraftkammer, sondern ein, zwei. Ich nehme mir lieber Zeit für Freunde und Familie - sie sind froh darüber.

Mit Gatte Manuel haben Sie in Schladming das ARX-Hotel samt Restaurant und Sportshop - gab’s großen Sommer-Urlaub?
Manuel hatte da als Hotelier Hauptsaison. Daher waren’s Tagesausflüge. Es gibt in Österreich, egal, ob Berge oder Seen, eh so viele schöne Möglichkeiten.

Auf der Speisekarte heißt’s übrigens Slow Food …
Kulinarik ist uns wichtig, die Kreativität grenzenlos - und wir wollen, dass man sich für die saisonalen und regionalen Produkte Zeit nimmt. Das Essen zusammen in Ruhe zu genießen, das ist auch in der Familie ein Fix- und Kraftpunkt.

Apropos Familie: Dürfen sich die Ski-Fans bald auf ein kleines Veith-Talent freuen?
Wir haben keinen Stress (lacht).

Gesamtweltcup, Olympia- und WM-Goldene etc. - denken Sie oft an ihre Triumphe?
Interessanterweise nicht. Vielleicht jetzt im Winter wieder mehr. Aber meine Erfolge sind unglaublich. Ich bin einfach nur dankbar. Auch für die Erfahrungen - selbst bei den Verletzungen. Ich konnte aus meiner Karriere so viel für mein Leben schöpfen. Das will ich in Zukunft, ohne schon genaueres sagen zu können, gerne jungen Athleten weitergeben.

Christian Mayerhofer, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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