Land Tirol reagiert

Nach Ischgl-Bericht kommen erste Neuerungen

Tirol
14.10.2020 07:00

Auf den am Montag präsentierten Bericht der Kommission zur Causa Ischgl folgt nun die erste Reaktion seitens des Landes. Wie Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) am Dienstag nach der Regierungssitzung bekannt gaben, wird das Katastrophenmanagement überarbeitet.

Wirklich überraschend waren die Ergebnisse der Kommission nicht. Dass es beim Abreisemanagement und der Kommunikation massive Probleme gab, lag schon länger auf der Hand. Doch nun liegen die Versäumnisse, die es gab, seit Montag in umfassender Ausführung auf dem Tisch. „Bereits heute beginnen wir mit der Umsetzung der Empfehlungen, die in dem Bericht stehen“, sagte Platter. Weltweit sei man das erste Land, „dem eine Analyse über das Krisenmanagement vorliegt“, aus dem man lernen könne.

Zentrum für Krisen und Katastrophen
Die Umsetzung beinhaltet zwei Punkte, die mittels Grundsatzbeschluss vereinbart wurden. „Erstens richten wir ein Tiroler Krisen- und Katastrophenmanagement-Zentrum ein mit einem neuen Landeskoordinator“, gab Platter bekannt. Aufgabe werde es sein, die bisherigen Krisen- und Katastrophenpläne für die derzeitige Pandemie zu überarbeiten und neu zu gestalten. Dafür wird eine Expertengruppe unter der Führung von Elmar Rizzoli verantwortlich sein. Dieser betonte, dass es wichtig sei, „vom klassischen Katastrophenmanagement, das sich insbesondere mit Naturgefahren und technischen Katastrophen beschäftigt hat“, hin zu einem neuen zu kommen, das moderner und breiter aufgestellt sei. Dieses müsse neben Blaulichtorganisationen auch den Bereich der Verwaltung umfassen.

Neue Landesdirektion für Gesundheit
Als zweites wird eine neue Landesdirektion für Gesundheit gegründet, erklärte Platter. „Damit werden zukünftig alle fachlichen und rechtlichen Belange des Gesundheitswesens gebündelt und unter eine einheitliche Führung gestellt.“ Wer dieser Direktion vorstehen wird, ist noch unklar. Mit an Bord in der dazugehörigen Expertengruppe ist jedenfalls der Infektiologe Günter Weiss, der erst kürzlich aus der Corona-Ampel-Kommission ausgestiegen war. Weiters dabei sein sollen Vertreter der Ärztekammer, der Gesundheitskasse sowie weitere medizinische Experten. Weiss betonte, dass „die Infektion uns nicht verlassen“ werde und auch in Zukunft nicht ausgeschlossen sei, dass andere Infektionen neu hinzukommen.

Manuel Schwaiger, Kronen Zeitung

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