Sicherheit im Netz

Accounts gehackt? Das sollten Sie jetzt sofort tun

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17.10.2020 06:00

Wer heutzutage im Internet unterwegs ist, wird nicht umhinkommen, das ein oder andere Nutzerkonto zu eröffnen. Manchmal reichen schon eine E-Mail-Adresse und ein Passwort, in anderen Fällen müssen weitere persönliche Daten hinterlegt werden. Wer einen kostenpflichtigen Dienst nutzen will oder im Netz auf Shopping-Tour geht, muss zusätzlich Zahlungsinformationen eingeben. All das sind sensible Daten, die auch für Hacker interessant sind. Der Schutz dieser Konten sollte daher höchste Priorität haben. Doch was tun, wenn doch einmal alle Schutzmaßnahmen versagen und ein Account gehackt wird? Götz Schartner vom deutschen Verein Sicherheit im Internet rät vor allem zu schnellem Handeln.

Werden Nutzerkonten bei Online-Shops gehackt, merken Betroffene dies oft erst, wenn Rechnungen für Waren in der Post liegen, die sie nie bestellt haben. „Hier muss man natürlich als allererstes das Passwort ändern, sofern man sich noch einloggen kann. Danach sollte man unbedingt den Shop-Betreiber informieren und vom Kauf zurücktreten. Das kann telefonisch und schriftlich, am besten per Einschreiben erfolgen. Zum Schluss ist es ratsam, bei der Polizei eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Betruges zu stellen“, so der Experte. Unter Umständen kann auch ein Rechtsbeistand nötig werden, wenn der Kundenservice nur zögerlich reagiert oder der Online-Shop weiter auf seine Forderungen besteht.

„In jedem Fall sollte man überlegen, ob man das Passwort des gehackten Accounts auch auf anderen Seiten genutzt hat und diese im Zweifelsfall ändern“, erklärt Schartner und fügt hinzu: „Ohnehin ist es keine gute Idee, ein Passwort für verschiedene Accounts zu nutzen, denn das macht es Kriminellen einfach, auch diese Konten zu übernehmen.“

Besondere Vorsicht bei E-Mail-Konten
Besonders interessant für Kriminelle sind E-Mail-Konten, denn diese können sie nicht nur für Phishing-Kampagnen oder den Versand von Spam nutzen, sondern sich darüber auch Zugriff auf weitere Accounts verschaffen. „Mit der E-Mail-Adresse versuchen die Hacker, sich bei verschiedenen Shops einzuloggen. Wird dann das gleiche Passwort verwendet wie für den E-Mail-Account, ist das für die Kriminellen ein Glücksfall. Ansonsten müssen die Betrüger den Schritt über die ‚Passwort zurücksetzen‘-Funktion nehmen und ein neues Passwort anlegen. Für den Kunden ist das besonders bitter, denn er verliert dadurch den Zugriff auf das betroffene Konto und kann es nicht einmal mehr selbstständig sperren.“

Doch auch andere Konten, wie beispielsweise bei der Verkaufsplattform eBay, werden immer häufiger von Hackern übernommen. Hier wird das gekaperte Konto dann für weitere Betrügereien genutzt. Beispielsweise verkaufen die Betrüger über das Nutzerkonto hochpreisige Artikel. Die Käufer überweisen dann nichtsahnend das Geld an die Betrüger, erhalten aber keine Ware. Der vermeintliche Verkäufer bekommt das allerdings erst mit, wenn sich die Betroffenen an ihn wenden. Auch hier sollte man sofort das Passwort ändern, wenn möglich Beweise sichern und eBay über den Fall informieren. Außerdem ist eine Strafanzeige gegen Unbekannt zu stellen.

Schutz durch Mehrfaktor-Authentifizierung
Erschweren lasse sich die Übernahme der Konten durch Unbefugte durch den Einsatz einer Mehrfaktor-Authentifizierung, weiß der Experte. Sei diese aktiviert, werde der Kontoinhaber bei Änderungen an den hinterlegten Daten oder neuen Geräten, die versuchen sich einzuloggen, zusätzlich zur E-Mail beispielsweise durch eine SMS auf das Smartphone informiert. „Eine Mehrfaktor-Authentifizierung sollte grundsätzlich immer die erste Wahl sein, um seine Nutzerkonten zu schützen. Dies macht es Cyberkriminellen schwer, an die sensiblen Nutzerdaten zu kommen.“

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