Milgrom und Wilson

US-Ökonomen verbessern Auktionstheorie: Nobelpreis

Wissenschaft
12.10.2020 12:23

Der Wirtschaftsnobelpreis geht heuer an die US-Ökonomen Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson für ihre Arbeiten zur Auktionstheorie. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm bekannt. Milgrom und Wilson entwickelten Modelle, die als Vorbild für Auktionen - etwa auch für Güter und Dienste des öffentlichen Bedarfs - dienen und diese fairer gestalten sollen.

Auktionen kennen wir aus der Kunst, dem Internet und nicht zuletzt auf Märkten. Doch auch Rohstoffe, Erdöl oder Devisen werden heutzutage auf dem Weltmarkt via Auktion gehandelt - und dort profitiert zumeist jener Bieter mit der besten Strategie. Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson entwickelten Modelle und Auktionsformate, die diesen Handel fairer und transparenter gestalten sollen. Dafür erhielten sie nun den Wirtschaftsnobelpreis.

Im Vorjahr waren die drei Ökonomen Esther Duflo, Abhijit Banerjee und Michael Kremer für ihre Verdienste im Kampf gegen die globale Armut ausgezeichnet worden. Duflo ist die bisher erst zweite Frau unter den Preisträgern in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften gewesen.

Damit sind für heuer alle Nobelpreisträger verkündet worden. Bereits in der vergangenen Woche waren die Auserwählten in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden bekannt gegeben worden. Alle Preise sind diesmal pro Kategorie mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 960.000 Euro) dotiert, das ist eine Million Kronen mehr als 2019.

Wirtschaftsnobelpreis nicht von Dynamit-Erfinder
Der Wirtschaftsnobelpreis geht als einzige der Auszeichnungen nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel zurück. Er wird vielmehr seit Ende der 60er-Jahre von der schwedischen Zentralbank gestiftet und gilt somit streng genommen nicht als klassischer Nobelpreis. Trotzdem wird er gemeinsam mit den anderen Preisen an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, überreicht.

Diesmal finden die sonst so feierlichen Nobelpreisverleihungen in Stockholm und Oslo wegen der Corona-Pandemie in anderem und deutlich kleinerem Rahmen statt. In Stockholm, wo alle Preise bis auf den Friedensnobelpreis überreicht werden, ist statt der prunkvollen Zeremonie im Konzerthaus diesmal eine aus dem Rathaus übertragene Verleihung geplant, auf der die Preisträger aus ihrer jeweiligen Heimat zugeschaltet werden sollen.

Österreicher erhielt 1969 Auszeichnung
Seit der ersten Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises 1969 war bisher erst ein Österreicher unter den Preisträgern: Der österreichische liberale Ökonom Friedrich August von Hayek erhielt 1974 den Preis gemeinsam mit dem Schweden Gunnar Myrdal für Arbeiten auf dem Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie. Der österreichische Verhaltensökonom Ernst Fehr (Uni Zürich) wurde in der Vergangenheit öfters als Kandidat für den Wirtschaftsnobelpreis genannt.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele