Häupl, Vasilakou, ...

Die Kandidaten 2015: Was aus ihnen wurde

Wien
11.10.2020 11:57

Von den Kandidaten der letzten Wien-Wahl tritt heuer nur einer wieder an, ausgerechnet Österreichs Skandal-Weltmeister Heinz-Christian Strache.

Michael Ludwig, Birgit Hebein, Dominik Nepp, Gernot Blümel, Christoph Wiederkehr: 2015 waren sie nur die Springer auf dem politischen Schachbrett, auf den mächtigeren Positionen standen andere.

„Ich soll die Pappn halten, wenn der Michi spricht“
Da war König Michael Häupl. Für viele Zuschauer ist die Schwerfigur bis heute der „Herr Bürgermeister!“. 2010 wagte er einen legendären Schachzug mit Maria Vassilakou und baute die Grünen als Juniorpartner auf. Das Duo spielte mit Humor, wenn das Klima in seiner Koalition kriselte. „Ich soll die Pappn halten, wenn der Michi spricht“, plakatierte Vassilakou. „Das einzig Grüne, das ich mag, ist der Veltliner“, sagte Häupl.

Gemeinsam schlossen sie ihre Ära mit Leuchtturmprojekten wie dem 365-Euro-Ticket ab. Sie hat der Politik den Rücken gekehrt und arbeitet als Beraterin für Stadtentwicklung. Er erhebt als Präsident der Volkshilfe Wien seine soziale Stimme.

Nach 9-Prozent-Pleite türkise Einfärbung
Sein Nachfolger, Ludwig, könnte die rot-grüne Ära nun ganz beenden und auf die schwarze Dame in Person von Walter Ruck pochen. Denn nach der Neun-Prozent-Pleite der ÖVP 2015 wurde Manfred Juraczka als Gemeinderat versorgt und stieg parallel ins Management des Fontana Resorts in Niederösterreich ein. Sein ÖVP-Nachfolger Blümel färbte die meisten schwarzen Figuren türkis - und die mag Ludwig so gar nicht.

Da Sebastian Kurz diesen Ruck-Zug kaum zulassen wird, könnte sich Ludwig mit den NEOS selber einen Juniorpartner aufbauen. Nachdem Beate Meinl-Reisinger Matthias Strolz als Bundesparteichefin gefolgt ist, beeindruckt Wiederkehrs Taktik den Stadtchef durchaus.

Fix schließt Ludwig zwei Figuren aus: FPÖ-Chef Nepp sowie dessen Vorgänger Strache, der mit eigener Liste antritt. Ironischerweise könnte ausgerechnet er der SPÖ die Absolute verschaffen, sollte sie über 46 Prozent holen und er knapp die Fünf-Prozent-Hürde verpassen. Die alte 30-Prozent-FPÖ übrigens steht heute mit ihm in der Reihe der Bauern auf dem Schachbrett.

Maida Dedagić, Kronen Zeitung

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