20.000 Euro Schaden

Tirolerin (30) shoppte im Web mit falschem Namen

Tirol
10.10.2020 15:00
Knapp zwei Jahre lang bestellte eine Sozialarbeiterin (30) unter falschem Namen immer wieder Sachen im Internet, die sie oft gar nicht brauchte. Es entstand ein Schaden von mehr als 20.000 Euro, denn bezahlt hat sie dafür nie. Nun saß die Tirolerin vor Gericht und schilderte die traurigen Hintergründe für den „Bestellwahn“.

Mehrere Mahnungen des Versandriesen „Zalando“ trudelten bei einer Frau in Innsbruck ein, die gar nie etwas bestellt hat. Sie erstattete Anzeige. Rasch geriet die 30-Jährige ins Visier der Polizei. „Ich bin schuldig, aber ich weiß leider nicht, in welchem Ausmaß“, rechtfertigte sich die Angeklagte.

„Flucht in andere Welt“
So richtig losgegangen ist die Welle an falschen Bestellungen Anfang 2018. „Ich bin damals vergewaltigt worden. Es war wie eine Flucht in eine andere Welt“, erzählte die Frau vor Richterin Andrea Stefan. Doch die Handtaschen, Mobiltelefone und Kleidungsstücke waren nicht immer für sie selbst bestimmt. „Ich habe viele Sachen einfach weggeworfen oder an Bedürftige verschenkt“, behauptete die Sozialarbeiterin und brach in Tränen aus: „Ich helfe in meinem Beruf anderen. Ich bin aber nicht in der Lage, mir selbst zu helfen.“

Die bereits vorbestrafte Frau wurde zur einer Geldstrafe in Höhe von 10.800 Euro verurteilt, ein Drittel davon (3600 Euro) muss sie tatsächlich bezahlen. Und auch die rund 20.000 Euro Schaden wird die 30-Jährige irgendwie abstottern müssen. Außerdem erteilte die Richterin die Weisung, eine bereits begonnene Psychotherapie fortzusetzen. 

Die Angeklagte nahm das Urteil sofort an.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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