Prozess in Innsbruck

Für „Zwei-Euro-Raub“ drohten fünf Jahre Haft

Tirol
10.10.2020 08:00
„Reiß zwoa Euro her, suscht schlog i di nieder!“ So oder so ähnlich soll eine bisher unbescholtene Frühpensionistin (32) eine ihr unbekannte 57-Jährige in Innsbruck bedroht und anschließend attackiert haben. Der Angeklagten drohten für minderschweren Raub fünf Jahre Haft, doch sie kam mit einer Diversion davon.

„Ich habe die Frau nicht bedroht, sondern sie nur ganz normal um zwei Euro gebeten“, versuchte die Angeklagte am Freitag vor dem Innsbrucker Landesgericht dem Schöffensenat rund um Richterin Helga Moser weiszumachen. „Doch sie hat mich blöd angeredet – da musste ich mich wehren.“

Bei Opfer entschuldigt
Dass sie der am Boden liegenden Unbekannten mit zwei Prothesen an den Beinen Ende Juni auf offener Straße gegen den Oberschenkel getreten hat, tue ihr heute leid. Im Verhandlungssaal entschuldigte sich die 32-Jährige beim Opfer, das den Angriff nicht so leicht weggesteckt hat. Denn im Vorjahr wurde die Frau schon einmal auf der Straße attackiert und wird seitdem psychologisch behandelt.

Geldbuße statt Vorstrafe
Da der Schöffensenat den minderschweren Raub nicht mit der notwendigen Sicherheit feststellen konnte, blieb „nur“ eine Körperverletzung übrig. Mit einer Geldbuße von 250 Euro, 50 Euro Gerichtskosten und 100 Euro Teilschmerzensgeld für die 57-Jährige bleibt der Innsbruckerin sogar eine Vorstrafe erspart.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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