Kein Geständnis

Fünffache Mutter erstochen: Lebenslang für Ehemann

Wien
09.10.2020 13:16

Weil er seine 50 Jahre alte Ehefrau mit nicht weniger als 26 Messerstichen vergangenes Jahr in der gemeinsamen Wohnung im Wiener Bezirk Favoriten getötet hat, ist ein 62-jähriger Afghane am Freitag im Wiener Straflandesgericht wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Trotz der erdrückenden Beweislast legte der Mann kein Geständnis ab.

Zwischen dem Ehepaar war es in der Vergangenheit bereits mehrmals zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Der 17-jährige Sohn der Familie hatte vor der Bluttat bereits Hilfe bei der Jugendhilfe gesucht.

Am 27. November 2019 eskalierte dann die Situation zwischen dem 62-jährigen Nor R. und seiner Ehefrau. Der Afghane stach mit einem Messer auf die fünffache Mutter ein - und das während vier der Kinder in der Wohnung waren. Für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Die Frau hätte die Attacke laut medizinischem Gutachten nicht einmal überlebt, wenn sie umgehend medizinisch versorgt worden wäre. Sie starb schließlich in den Armen ihrer Tochter, die die Blutungen der Mutter mit ihrem Körper stoppen wollte, während ein Sohn die Einsatzkräfte rief.

Der psychiatrische Sachverständige, Peter Hofmann, stellte in seinem Gutachten keinerlei geistige Beeinträchtigungen des Angeklagten fest. Der 62-Jährige sei zur Tatzeit völlig zurechnungsfähig gewesen.

„Sinnloses und brutales Verbrechen“
Im Prozess legte Nor R. weiterhin kein Geständnis ab. Es gab daher keinen Milderungsgrund. „Für so ein sinnloses und brutales Verbrechen kann das Urteil nur lebenslang sein“, sagte Richter Andreas Böhm. Der Angeklagte verzichtete nach Rücksprache mit seinem Anwalt auf Rechtsmittel. Das Urteil ist rechtskräftig.

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