Berg-Karabach-Konflikt

Kurz bietet Österreich als Gesprächsort an

Politik
08.10.2020 15:59

Tag für Tag steigt die Zahl der durch Kampfhandlungen getöteten Menschen in der umkämpften Kaukasusregion Berg-Karabach. Nach ersten Schätzungen ist bereits die Hälfte der Zivilbevölkerung auf der Flucht. Eine diplomatische Lösung des Konflikts ist derzeit nicht in Sicht. Nach Russland und dem Iran hat nun auch Österreich seine Bereitschaft signalisiert, als Vermittler zu agieren. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) schlug in einem Telefonat mit dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan Österreich als Gastgeber für Gespräche zwischen den beiden Konfliktparteien vor.

„Österreich war immer ein Ort des Dialogs und wir werden weiter Deeskalation und direkte Gespräche fördern“, schrieb der Bundeskanzler auf Twitter. Kurz zeigte sich von der anhaltenden Eskalation in Berg-Karabach „sehr besorgt“. „Österreich ruft zu einem Ende der Kampfhandlungen auf und unterstützt Verhandlungen unter Schirmherrschaft der Minsk-Gruppe der OSZE“, so Kurz.

Paschinjan und der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew hatten zuletzt im März des Vorjahres am Sitz der OSZE in Wien in einem rund zweistündigen Gespräch über eine mögliche Lösung des Konflikts um Berg-Karabach gesprochen. Damals empfing auch Kurz die beiden - getrennt voneinander.

Das fast nur noch von Armeniern bewohnte Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wird aber seit dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion von Armenien kontrolliert. Von 1992 bis 1994 kam es deswegen zu einem Krieg beider Länder mit bis zu 30.000 Toten. Immer wieder kam es zu Scharmützeln. 2016 kam es zu schwerwiegenden Gefechten und seit Ende September gibt es wieder heftige Kampfhandlungen.

Gezielter Beschuss ziviler Einrichtungen?
Dabei wurden nach offiziellen Angaben fast 300 Menschen in Berg-Karabach getötet, unter ihnen rund 50 Zivilisten. Vermutlich starben jedoch weit mehr Menschen. Die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan werfen sich gegenseitig vor, gezielt zivile Einrichtungen unter Beschuss zu nehmen.

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