„Gitarren-Boss“

Rocker Eddie Van Halen mit 65 an Krebs gestorben

Musik
06.10.2020 22:02

Eddie Van Halen, Gitarrist und Gründungsmitglied der erfolgreichen Rockband, die seinen Nachnamen trug, ist tot. Er sei an Krebs gestorben, erklärte sein Sohn am Dienstag auf Twitter. Eddie Van Halen wurde nur 65 Jahre alt.

(Bild: kmm)

„Ich kann nicht glauben, dass ich das schreiben muss, aber mein Vater, Edward Lodewijk Van Halen, hat heute früh seinen langen und mühsamen Kampf gegen den Krebs verloren“, sagte Wolfgang Van Halen in dem Tweet.

Eddie Van Halen sei der beste Vater gewesen, den er sich hätte wünschen können, schrieb Sohn Wolfgang. Jeder Moment auf der Bühne mit ihm sei ein Geschenk gewesen. „Mein Herz ist gebrochen und ich glaube nicht, dass ich mich jemals vollständig von diesem Verlust erholen werde.“

Als „letzter Gitarren-Boss“ gefeiert
Als „letzten Gitarren-Boss“ hatte ihn das Branchenmagazin „Billboard“ einmal gefeiert, aber Eddie Van Halen hörte sich keine Musik an - nicht einmal im Auto. „Ich ziehe das Geräusch des Motors vor“, sagte Van Halen dem Magazin damals. „Das ist eine komische Sache, aber das ist schon mein ganzes Leben lang so.“ Am 26. Jänner war der Mitgründer der gleichnamigen Hardrock-Band 65 Jahre alt geworden - es sollte sein letzter Geburtstag sein.

„Ich könnte gar kein zeitgenössisches Album machen, wenn ich es wollen würde, denn ich weiß nicht, wie zeitgenössische Musik sich anhört“, sagte der Musiker. Die Band Van Halen ist ein Familienunternehmen: Eddie spielte Gitarre, sein Bruder Alex Schlagzeug und Eddies Sohn Wolfgang war zuletzt Bassist. „Die meisten Menschen wollen nach Hollywood“, sagte Eddie Van Halen in einem seiner seltenen Interviews einmal dem Magazin „Esquire“. „Sie wollen Stars sein, sie wollen Rockstars sein. Diesen Gedanken hatten wir in der Van-Halen-Familie nie.“

Zusammenarbeit nicht immer einfach
Vielleicht ist das auch der Grund, warum es mit den wechselnden familien-externen Sängern der Band nicht immer rund lief. Gründungssänger David Lee Roth wurde mehrfach ersetzt und ist zwar seit 2007 wieder offiziell dabei - beide Seiten gaben aber offen zu, dass die Zusammenarbeit nicht immer einfach war.

Die Van-Halen-Brüder wurden in Amsterdam in den Niederlanden geboren und wanderten als Kinder mit ihren Eltern nach Kalifornien aus. Schon früh begannen sie, Gitarre und Schlagzeug zu spielen, gewannen Musikwettbewerbe und gründeten schließlich schon zu Schulzeiten die Band Van Halen. „Ich kann mir niemanden vorstellen, der mehr Glück in seinem Leben hatte als ich“, sagt Eddie Van Halen. „Ich habe ziemlich viel Bullshit in meinem Leben durchgemacht, aber ich spiele seit Beginn mit meinem Bruder und jetzt auch mit meinem Sohn in der Band. Ich glaube nicht, dass das irgendjemand anders in der Musikwelt von sich sagen kann. Ich kenne niemanden, der mit seinem Sohn und seinem Bruder Musik macht.“

Chart-Hit „Jump“ ist auch heute noch ein Partyklassiker
„Jump“ wurde 1984 zum internationalen Chart-Hit und ist bis heute ein Partyklassiker. Es folgten Hits wie „Panama“, „Why Can‘t This Be Love?“, „Dreams“ oder „When It‘s Love“.


Die Band blieb über Jahrzehnte erfolgreich, privat aber lief es für Eddie Van Halen schwieriger. Von seiner ersten Ehefrau, der Schauspielerin Valerie Bertinelli, ließ er sich 2007 scheiden. 2009 heiratete er Janie Liszewski. Immer wieder sprach er offen über seine Alkohol- und Drogensucht. Von der war er am Ende nach eigenen Angaben zwar losgekommen, doch der Exzess hinterließ Spuren und Van Halen erkrankte an Zungenkrebs.

Den hatte er eigentlich schon überwunden, doch vor seinem Tod war es so ruhig um die Band Van Halen und ihren Gitarristen geworden, dass Fans sich große Sorgen machten. Immer wieder gab es Gerüchte über eine neue Tour, doch nichts passierte. Der Krebs kehrte zurück, am Kehlkopf.

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