Festspielhäuser

Stimmung: Mega-Sanierung nicht auf Kosten anderer

Salzburg
07.10.2020 07:00
Die Reaktionen auf den Ausbau der Festspielhäuser ist in Salzburg durchwegs positiv. Bei aller Euphorie mahnt die heimische Politik aber, dass viele andere Bereiche nicht vergessen werden dürfen – und dass heimische Firmen beim Bau zum Zug kommen sollen.

Stolz präsentierten am Montag, wie groß berichtet, Politik und Kultur die Finanzierungszusage für die Sanierung und Erweiterung der Salzburger Festspielhäuser. 262,8 Millionen Euro stellen Bund, Land und Stadt in den kommenden zehn Jahren für das Projekt zur Verfügung. „Es ist ein Wunder, dass das große Festspielhaus 60 Jahre ohne größere Sanierung ausgekommen ist“, so Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler erleichtert. Die Reaktionen aus der heimischen Polit-Welt sind durch die Bank positiv. „Die Investition ist natürlich gut“, sagt SPÖ-Chef David Egger und fügt hinzu: „Ich hoffe, dass sie bei dem Projekt aufs Tempo drücken, denn bis 2025 ist noch ein langer Weg. Umso früher, desto besser.“ Dabei hofft er, dass auch heimische Firmen zum Zug kommen werden – auch eine Forderung von Marlene Svazek (FPÖ). Große Aufträge müssen aber meist EU-weit ausgeschrieben werden.

„Ich begrüße diese Investitionen, da sie schon vor Corona als notwendig und sinnvoll eingestuft wurden, und dies jetzt umso wichtiger ist“, sagt Andrea Klambauer (Neos). Sie will, dass die Festspiele sich weiter für die heimischen Bürger, zum Beispiel mit günstigen Karte, öffnen. Dennoch hat die Landesrätin ein wenig Bauchweh: „Kritisch sehe ich, dass die vielen Bau-Investitionen gerade im Bereich des Wohnbaus auch den Effekt haben, dass Baufirmen weiter sehr gut ausgelastet sein werden und damit die Baukosten wohl eher weiter anziehen als sinken. Die Baubranche ist derzeit aber eine wichtige Stütze am Arbeitsmarkt. Daher ist es dennoch zu befürworten.“

Budget-Verhandlungen werden heuer intensiv
Erfreut zeigt sich ebenso Stadtvize Bernhard Auinger (SPÖ). „Wichtig ist aber, dass nicht auf die freie Kulturszene, den Schulausbau und ähnliches vergessen wird“, so Auinger. Dies ist auch eine Forderung der Grünen. Kultursprecher Simon Heilig-Hofbauer bringt auch noch die Bezahlung mit ins Spiel: „Kulturarbeit verdient fair pay. Es müssen nun auch beim Thema faire Bezahlung weitere Schritte, zusammen von Bund, Land und Gemeinden, gemacht werden.“ In den kommenden Wochen stehen auf allen Ebenen Budget-Verhandlungen an. Dabei wird sich zeigen, wie die kommenden Gelder dann tatsächlich verteilt werden.

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