„InvestEGGAtor“

GPS-Ei enttarnt illegale Schildkrötenschmuggler

Elektronik
06.10.2020 08:44

Obwohl sie akut vom Aussterben bedroht sind, gelten die Eier von Meeresschildkröten vielerorts nach wie vor als Delikatesse. Um illegalen Eierdieben auf die Spur zu kommen und ihre Handelsrouten aufzudecken, haben Naturschützer daher nun den „InvestEGGAtor“ entwickelt - eine täuschend echt aussehende Ei-Kopie aus dem 3D-Drucker, in der ein GPS-Sender versteckt ist.

Entwickelt wurde der „InvestEGGator“ von der Naturschutzorganisation Paso Pacifico, um gegen den illegalen Handel mit gefährdeten Meeresschildkröten in Mittelamerika vorzugehen, wo die Eier von den Stränden geschmuggelt werden, um als saisonale Snacks verzehrt zu werden. Dass das GPS-Ei aus dem 3D-Drucker auch tatsächlich funktioniert und dabei helfen kann, illegal aus den Gelegen entnommene Schildkröteneier vom Strand bis zum Endverbraucher zurückzuverfolgen, konnten die Naturschützer nun zusammen mit Wissenschaftlern des Durrell Institute of Conservation and Ecology (DICE) der britischen Universität von Kent im Rahmen einer Feldstudie beweisen, indem sie eine Handelskette identifizierten.

Die 3D-gedruckten Köder wurden dafür in 101 Schildkrötennestern an vier Stränden in Costa Rica platziert. Ein Viertel der gefälschten Eier wurde illegal aus den Nestern entnommen, sodass die Forscher die Eier aus fünf Gelegen verfolgen konnten. Dabei stellten sie fest, dass die meisten gestohlenen Eier ihre Umgebung nicht weiter als 137 Kilometer verließen.

„Zu wissen, dass ein hoher Anteil von Eiern in der lokalen Umgebung verbleibt, hilft uns bei unseren Bemühungen um den Naturschutz. Wir können diese nun darauf konzentrieren, das Bewusstsein in den lokalen Gemeinden zu schärfen und die Strafverfolgung auf dieses lokale Problem zu lenken“, so DICE-Forscherin Helen Pheasey in einer Mitteilung der Universität.

Es bedeute auch, „dass wir wissen, wo die Verbraucher sind, was uns dabei hilft, Kampagnen zur Reduzierung der Nachfrage zu fokussieren. Es wäre schön, wenn mehr Meeresschildkrötenprojekte die Lockvögel an ihren Niststränden einsetzen würden. Solche Bemühungen könnten Licht auf die Unterschiede im Handel mit Schildkröteneiern in verschiedenen Ländern werfen“. 

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