ÖFB-Matchwinner

Marko Arnautovic: “So ein Comeback ist fantastisch”

Fußball
09.10.2010 13:14
Der "Man of the Match" war bei Österreichs 3:0-Sieg über Aserbaidschan in der EM-Qualifikation leicht zu küren. Marko Arnautovic drückte der Partie am Freitag im Wiener Happel-Stadion nicht nur wegen seiner beiden Tore den Stempel auf - der Legionär von Werder Bremen spielte sich auch mit diversen Ferslern und Schupfern in den Mittelpunkt: "So ein Nationalteam-Comeback zu haben, ist fantastisch."

Der Held des Abends, der im sechsten Länderspiel - dem ersten nach eineinhalbjähriger Pause - seine ersten Team-Tore erzielte, gab sich nach dem Schlusspfiff bescheiden. "Ich kann mit meiner Leistung zufrieden sein. Aber am wichtigsten ist, dass wir die drei Punkte geholt haben", erklärte der 21-Jährige, der zuletzt am 1. April 2009 beim 2:1 in Klagenfurt gegen Rumänien in der A-Auswahl stand.

Richtig zur Geltung kam der Offensivspieler erst mit Fortdauer der ersten Hälfte, als er von der rechten auf die linke Seite wechselte. "Das Zusammenspiel mit Fuchs hat sehr gut geklappt. Über links ist viel gegangen, aber auch über rechts. Der Pass von Kavlak auf mich beim 3:0 war sensationell", lobte Arnautovic. Der frühere Inter-Mailand-Kicker blickte schon auf die nächste Herausforderung. "Wir müssen das Aserbaidschan-Match auf die Seite legen und uns voll auf die Belgier konzentrieren. Die sind zwei Klassen stärker, da müssen wir kompakter stehen", forderte Arnautovic.

Prödl: "Er könnte uns noch mehr helfen"
Am Dienstag in Brüssel erwartet den Feinmechaniker ein anderer Gegner und damit auch eine neue taktische Aufgabe, wie Sebastian Prödl betonte. "Die Tore hat er gut gemacht, aber defensiv muss er uns mehr unterstützen. Gegen Aserbaidschan geht es gut, doch gegen Deutschland, Türkei oder Belgien muss er mehr nach hinten arbeiten. Das weiß er selber. Man hat gesehen, er kann uns helfen, aber Fakt ist auch, er könnte uns noch mehr helfen", mahnte der Klubkollege von Arnautovic bei Werder Bremen.

Uneingeschränktes Lob gab es hingegen von Kapitän Christian Fuchs: "Er hat zwei wichtige Tore erzielt und eine richtig tolle Leistung gebracht. Damit hat er auf die Kritik der vergangenen Tage die richtige Antwort gegeben." Paul Scharner bescheinigte Arnautovic "eine tadellose Performance", ähnlich äußerte sich Stefan Maierhofer: "Er hat seine Launen, ist aber sicher eine Bereicherung für das Team. Das hat man gegen Aserbaidschan gesehen."

Berti Vogts outet sich als Arnautovic-Fan
Noch euphorischer beurteilte der aserbaidschanische Teamchef Berti Vogts den Auftritt des als "Bad Boy" verschrienen Arnautovic. "Ich kann nicht verstehen, warum man hier ein Problem mit ihm hat. Man müsste doch froh sein, wenn man solche Talente hat", wunderte sich der frühere deutsche Nationaltrainer und beglückwünschte die Bremer. "Ich weiß, warum sie ihn verpflichtet haben. Wenn man zwei solche Tore macht, muss man ein guter Stürmer sein."

Constantini: "Als Teamchef hat man nie Ruhe"
Bei Teamchef Dietmar Constantini war nach dem 3:0 erst einmal Durchatmen angesagt. Auf das 2:0 gegen Kasachstan im September folgte am Freitag der zweite Pflichtsieg, womit sich der Druck auf den Tiroler verringerte, auch wenn er zu bedenken gab: "Als Teamchef hat man nie Ruhe." Man habe "zwei sogenannte Testspiele" gewonnen, bemerkte Constantini nicht ohne Sarkasmus und Genugtuung und zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft weitgehend zufrieden. "Das Spiel war phasenweise gut anzuschauen. Der Sieg war verdient, weil wir mehr dafür getan haben."

Allerdings musste der 55-Jährige auch die vielen Leerläufe vor allem in der ersten Hälfte eingestehen. "Es gab schlechte Phasen, wo wir zu viel wollten. Aserbaidschan hatte zeitweise zu viel Platz." Von einer positiven Auswirkung des herbeigesehnten schnellen Tores war zunächst nichts zu merken, gab Constantini zu: "Da ist dann manchmal eine trügerische Sicherheit da, und wir haben eben nicht diese Klasse, um 90 Minuten lang Top-Fußball zu bieten."

Constantini will Arnautovic nicht bändigen
Nach Angaben des Nationaltrainers wurde seine Mannschaft von Aserbaidschan stärker gefordert als von Kasachstan. Dass es nicht zu einer ähnlichen Zitterpartie wie vor einem Monat kam, hatte die ÖFB-Auswahl vor allem Marko Arnautovic zu verdanken. Der Werder-Legionär agierte diesmal nicht nur lässig, sondern auch effektiv. "Er war sehr diszipliniert, hat sich an die Taktik gehalten, die wir ausgegeben haben und sich in einen positiven Spielrausch gesteigert", analysierte Constantini.

An der Spielweise des 21-Jährigen wird der Coach nichts ändern. "Ich will ihn nicht bändigen und ihm seine Fersler überhaupt nicht austreiben. Die sind schön fürs Publikum, auch wenn sie nicht ungefährlich sind und auch in die falsche Richtung losgehen könnten." Arnautovic sei "vielleicht nicht so wie jeder andere, aber menschlich in Ordnung".

Lob für Stefan Maierhofer
Teamchef-Lob gab es für Stefan Maierhofer. "Er hat für meine Begriffe gut gespielt", sagte der Tiroler, der den Duisburg-Legionär anstelle des verletzten Marc Janko als Solospitze aufgeboten hatte.

Janko fällt auch gegen Belgien aus
Der Twente-Legionär wird auch am Dienstag in Belgien nicht auflaufen können. Janko, der wegen Adduktorenproblemen gegen Aserbaidschan passen musste, verspürte in der Samstagvormittags-Einheit neuerlich einen leichten Stich und wird Montag früh zurück zu seinem Klub Twente reisen. Teamchef Dietmar Constantini verzichtete auf eine Nachnominierung.

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(Bild: KMM)



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