Neues Ärztezentrum

„Ich war ja schon kein richtiger Doktor mehr“

Steiermark
02.10.2020 18:00

Am Freitag wurde das nunmehr zwölfte Primärversorgungszentrum der Steiermark in Liezen eröffnet. Drei etablierte Ärzte machen hierfür gemeinsame Sache, was sowohl den Medizinern, als auch den Patienten viele Vorteile bringt.

389 Patienten am Eröffnungstag - mitunter lässt sich Erfolg auch beziffern. Nummer ist man hier als Patient aber keine: „Wir haben natürlich alle unsere angestammten Patienten behalten, viele kenne ich ja seit ihrer Geburt, jetzt kommen sie schon mit ihren Kindern zu mir“, erzählt Manfred Rüdiger Altenaichinger, seit 40 Jahren praktischer Arzt im obersteirischen Liezen, und „noch einer vom alten Schlag“, wie er selber betont.

700.000 Euro Investitionskosten
Sich auf etwas Neues einzulassen, fiel dem 64-Jährigen dennoch nicht schwer: „Eineinhalb Jahre wurde an dem sogenannten Primärversorgungszentrum für Liezen geplant, die Investitionskosten betragen 700.000 Euro; dass wir es nun trotz einiger Corona-bedingter Umbau-Verzögerungen wie geplant Anfang Oktober eröffnen konnten, freut uns natürlich sehr.“

Bürokratie als Ärgernis
Uns - das sind neben Manfred Rüdiger Altenaichinger noch Franz Kotzent und Gerhard Kummer, auch letztere sind der Bevölkerung von Liezen seit vielen Jahren ein Begriff. Den Ärzten bringt die Bündelung vor allem einen ganz großen Vorteil: „Ich war ja schon gar kein richtiger Doktor mehr, immer noch mehr und noch mehr Schreibarbeiten waren zu erledigen. Davon fällt durch die Kooperation nun natürlich einiges weg“, freut sich Altenaichinger.

Kürzere Wartezeiten als Ziel
Aber auch die Patienten ziehen einiges an Nutzen aus dem neuen Versorgungsmodell: „Durch die Verschränkung können wir erweiterte Öffnungszeiten und ein breiteres Leistungsspektrum sowie damit verbunden kürzere Wartezeiten bieten“, betont das Trio. Neu sind eine Diätberatung, ein Physiotherapie-Angebot oder etwa ein Infusionsbereich mit angeschlossenem Labor.

Nachwuchs-Sorgen kennt man nicht
Das Land Steiermark plant bis 2025 die Schaffung von 30 Primärversorgungszentren. Zum einen will man so die überfüllten Spitalsambulanzen entlasten, zum anderen hofft man, damit mehr Ärzte in die Peripherie zu locken. Zumindest in der Stadt Liezen geht die Rechnung auf: „Fachärzte hierher zu bekommen war zuletzt nicht schwierig. Unser Kinderarzt geht Ende des Jahres in Pension, auch für ihn gibt es bereits einen Nachfolger“, begrüßt Bürgermeisterin Roswitha Glashüttner das neue Modell.

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