Viel Glück gehabt

Mühlviertler nach Schlangenbiss wieder daheim

Oberösterreich
01.10.2020 07:00
„Mehr Glück als Verstand“ – so die erste Reaktion der Experten! Ein 26-Jähriger aus Engerwitzdorf wurde Dienstagabend von einer westlichen Diamantklapperschlange gebissen. Er hatte zwei der hochgiftigen Reptilien illegal im Keller seines Vaters gehalten. Das Gift kann tödlich sein – der Mühlviertler ist aber wohlauf.

„Diese Schlangen sind wirklich sehr, sehr giftig. Die dürfen nur in die Hände von Leuten geraten, die sich auch wirklich damit auskennen“, sagt der Linzer Reptilientierarzt Gregor Mayr.

(Un-)heimliche Bewohner
Das trifft wohl nicht ganz auf diesen Mühlviertler zu: Erst seit einem Monat wohnt der 26-Jährige aus Engerwitzdorf wieder im Haus seines Vaters. Zum Einzug hat er auch gleich zwei nette Mitbewohner mitgebracht: nämlich westliche Diamantklapperschlangen. Er richtete ihnen ihr neues Zuhause in einer Kunststoffbox im Keller ein – sein Papa wusste davon nichts. Und auch bei Bezirkshauptmannschaft meldete er die Reptilien nicht.

In die linke Hand gebissen
Am Dienstag gegen 20.45 Uhr hantierte der 26-Jährige am „Wohnbehälter“ der Schlangen herum, als ihn plötzlich eine der beiden in die linke Hand biss.

Ärzte verabreichten Patient kein Gegengift
Er wählte selbst den Notruf, wurde vom Notarzt behandelt und dann in zwei Linzer Krankenhäusern versorgt. Im Ordensklinikum unterschrieb der Mühlviertler laut Spitalssprecherin einen Revers und ging auf eigenen Wunsch nach Hause. Sein Gesundheitszustand sei gut gewesen. Man habe ihm kein Gegengift verabreicht, weil der Biss nur sehr schwach gewesen sei und der Patient keine Symptome gezeigt habe. Im Krankenhaus selbst habe man kein solches Serum lagernd, dies müsse im Ernstfall von einem Depot in Berlin geliefert werden.

Tiere vorübergehend in Zoofachhandlung
Laut BH Urfahr-Umgebung habe man die Tiere vorübergehend in einer Zoofachhandlung untergebracht. Es komme jetzt darauf an, ob der 26-Jährige die Tiere freiwillig weggebe oder ob er sich dagegen wehrt. Wenn das der Fall sei, habe er zwei Monate Zeit, um die Haltungsbedingungen zu verbessern, ansonsten müsse man ihm die Klapperschlangen nach dem Tierschutzgesetz abnehmen.

Kein legaler Kauf
Laut Tierarzt Mayr könne man solch Schlangen bei uns nur „unter der Hand“ oder im Ausland kaufen. Wie viele Giftschlangen in OÖ gehalten werden, könne man schwer sagen: „Giftschlangenbesitzer halten dies meist aufgrund der Nachbarn so lange geheim, wie es nur geht.“

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