In Graz vor Gericht

Mann soll Arbeitgeber Geldsäcke gestohlen haben

Steiermark
30.09.2020 07:30

Zweimal soll ein Bosnier in Graz lange Finger bekommen und aus dem Geldtransporter seines Ex-Arbeitgebers Geldsäcke gestohlen haben. Vor Richter Hanspeter Draxler behauptet er aber, zum Tatzeitpunkt gar nicht in der Stadt gewesen zu sein. Doch ein seltsamer Einbruch bringt seine Version ins Wanken.

Fragend blickt der Angeklagte zur Dolmetscherin, als Richter Hanspeter Draxler wissen will, ob er den Inhalt des Strafantrages verstanden hat. „Sie sind seit fünf Jahren in Österreich, sprechen ausgezeichnet Deutsch, aber jetzt wollen Sie mich nicht verstehen?“, ist er verärgert. „Ich verstehe nicht alles“, kontert der 41-jährige Bosnier genervt, ehe er sein Handy hervorkramt. „Google-Übersetzer“, erklärt er Herrn Rat.

Ganz klar ist für den Mann jedoch, dass er nichts mit den angeklagten Delikten zu tun hat. Der ehemalige Lkw-Fahrer bei einem Geldtransporter-Unternehmen soll bei ebendiesem Geldsäcke gestohlen haben. Einmal waren zwei Geldsäcke mit 3100 Euro futsch. Beim zweiten Vorfall im Jänner 2020 soll der Angeklagte in einem Geldtransporter fünf Geldsäcke in eine mitgebrachte Thermobox gestopft haben. Allerdings erwischte ihn der Fahrer dabei, er musste beutelos die Flucht antreten.

„Ich war zu dem Zeitpunkt nicht in Österreich, hab’ nichts damit zu tun!“, ist der Bosnier erbost. Wie dann ausgerechnet seine Thermobox in den Transporter kommen konnte, will der Richter wissen. „In mein Auto wurde eingebrochen, die Box wurde gestohlen.“ Anzeige erstattete er aber erst 20 Tage später. „Schon seltsam“, merkt der Staatsanwalt an, „wird in mein Auto eingebrochen, erstatte ich sofort Anzeige.“ „Wäre der Typenschein nicht weg gewesen, hätte ich es gar nicht gemacht“, so die Antwort. Vertagt!

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