Intensivere Kontrollen

Ludwig: Partys als „Brutstätte“ für Coronavirus

Wien
29.09.2020 13:26

Die Stadt Wien intensiviert die Corona-Kontrollen in der Gastronomie bzw. in der Clubszene: Im Fokus stehen dabei illegale Veranstaltungen, bei denen die Corona-Regeln ignoriert werden. Das kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zusammen mit dem Leiter des Büros für Sofortmaßnahmen, Walter Hillerer, und Polizeipräsident Gerhard Pürstl an. „Leider sind wir zu Maßnahmen gezwungen, die unangenehm, aber notwendig sind“, so der Stadtchef am Dienstag. Die Partyszene sei „eine Brutstätte, um dieses Virus weiterzugeben“.

Es gebe tatsächlich Missstände, stellte Pürstl fest. „Es gibt immer wieder Menschen, die sich nicht an die Maßnahmen halten.“ Aber, so versicherte der Polizeipräsident: „Wir werden den Finger weiter draufhalten.“ Erst in der vergangenen Nacht waren erneut 230 Überprüfungen durch das Magistrat bzw. die Exekutive vorgenommen worden. Die relativ geringe Anzahl an Anzeigen - es waren insgesamt sechs - sei darauf zurückzuführen, dass der Montag ein relativ schwacher Ausgeh-Tag sei, erläuterte Pürstl. Es sei noch zu früh zu sagen, dass sich die Betreiber gebessert hätten, betonte er.

Viele leider „unbelehrbar“
Der Leiter des Büros für Sofortmaßnahmen, Walter Hillerer, stellte ernüchtert fest: „Viele sind unbelehrbar.“ Am Freitag werde etwa ein Club nach Kontrollen geschlossen, doch für Samstag werde dann schon die nächste Veranstaltung angekündigt. „Dann gehen wir am Samstag halt noch einmal hin“, so Hillerer. Manche Veranstalter behelfen sich mit diversen Tricks, wie berichtete wurde. So seien Scheiben von Lokalitäten mitunter abgeklebt, auch Türen würden immer wieder zugesperrt. Die Partys trotzdem zu entdecken sei nicht immer einfach, gestand Hillerer: „Das ist eine Detektivarbeit für uns.“

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Wir wollen durch die Kontrollen ausschließen, dass es schwarze Schafe gibt.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig

Ludwig: „Brutstätte, um dieses Virus weiterzugeben“
In Wien waren bereits am Wochenende zahlreiche Clubs von der Behörde besucht worden. Bilder des Geschehens in den Lokalen wurden bei der Pressekonferenz gezeigt. Zu sehen waren Menschen, die auf engstem Raum tanzten und feierten oder auch vor den Clubs dicht gedrängt auf den Gehsteigen standen.

„Da wird dicht gedrängt und ohne Mund-Nasen-Schutz auf der Tanzfläche gefeiert“, zeigte sich Ludwig enttäuscht. Der Bürgermeister kritisierte außerdem die Partyveranstalter: „Das ist eine Brutstätte, um dieses Virus weiterzugeben.“

„Schwarze Schafe“ ausschließen
Dennoch zeigte sich der Stadtchef zuversichtlich, die Sperrstunde von 1 Uhr aufrechterhalten zu können. Alles andere sei ein „Todesstoß für die Gastronomie“. Denn in einer Weltstadt wie Wien „gehen die Menschen nicht um 22 Uhr schlafen“. Man konzentriere sich darauf, ergänzte Ludwig, dass die Gastronomie arbeiten könne, „und wir wollen durch die Kontrollen ausschließen, dass es schwarze Schafe gibt“. In der traditionellen Gastronomie habe es aber auch schon bisher wenige Ansteckungen gegeben, betonte der Stadtchef.

308 neue Fälle alleine in Wien
In den vergangenen 24 Stunden sind 609 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Österreich registriert worden. Mehr als die Hälfte aller Fälle sind in Wien verzeichnet worden. So gab es in der Bundeshauptstadt 308 Neuinfektionen. Zudem hat die Belegung von Corona-Spitalsbetten in Wien einen neuen Höchststand erreicht.

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