Aktionswoche

Kampf der Vergeudung wertvoller Lebensmittel!

Steiermark
28.09.2020 17:59

19.000 Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr im steirischen Restmüll! Nicht nur, dass diese dort nichts verloren haben, kostet die Entsorgung auch noch 200 Millionen. Und vieles ist fast unmoralisch, wie nur halb Aufgebrauchtes oder angebissenes Brot. Auch aus Großküchen stammt jede Menge Müll. Vereint gegen Abfall („United against Waste“) sagt man der Vergeudung den Kampf an.

„Eine Milliarde Menschen auf der Welt leidet bittersten Hunger. Und wir werfen weltweit so viel weg, dass man 3,5 Milliarden Menschen ernähren könnte!“ - Man merkt richtig, wie es den steirischen Lebensressort-Landesrat Johann Seitinger angesichts solcher Zahlen schüttelt. Und dass sie ihm Antrieb sind, gerade angesichts der Aktionswoche „richtige Schritte zu setzen“.

Die bei zwei Schwerpunkten ansetzen. Den Großküchen zum Beispiel. In Spitälern etwa wird ein Drittel (!) von allem Zubereiteten weggeworfen. In Pflegeheimen sind es immer noch 26 Prozent, bei Betriebslokalen im Schnitt 13, wie Franz Tragner von „United against Waste“ (die auch Betriebe umfassend beraten und vieles mehr) vorrechnet.

Die Logistik mit vielen, wechselnden Patienten, verschiedenen Stationen, Dutzenden Wahlmöglichkeiten ist fast unfassbar. „3000 Portionen werden allein bei uns am Tag zubereitet“, weiß Thomas Mayer, Leiter der Zentralküche de LKH Graz II. „Mir ist Abfallvermeidung auch großes Anliegen, wir sind ständig auf der Suche, an welchen Rädchen wir drehen können“.

Vieles wurde schon bewirkt, das sieht man allein am Beispiel Salat: „Der ist früher automatisch dazu gegeben wurden. Wenn ihn jemand nicht mochte, ging er zurück, musste entsorgt werden. Heute muss er extra bestellt werden, was eine Abfallverminderung von 40 Prozent ausmacht.“ Oder: In enger Zusammenarbeit mit Diätologen wird vermehrt an Portionsgrößen und den Zusammenstellungen getüftelt.

Was im Müll landet würde ganz Leoben versorgen

Zweiter Ansatz: Vermeiden im privaten Bereich! Bewusst einkaufen. Nur auf den Teller legen, was man wirklich isst. Richtige Lagerung von Lebensmitteln. Nicht automatisch mit dem Ablaufdatum entsorgen, sondern auf Genusstauglichkeit selber noch prüfen. „Restlessen“ und -verwerten statt wegschmeißen. Was bei uns im Müll landet würde laut Seitinger ein Jahr lang ganz Leoben versorgen!

Und vielleicht kann man öfter an die Worte unserer Vorfahren denken, die ihren Nachkommen mit „Essen schmeißt man nie weg“ noch Respekt vor Lebensmittel beigebracht haben. Zu einer Zeit, als das LKH auch noch Schweine halten durfte, die die Restl munter verputzt haben. . .

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