Welt-Herz-Tag

Kümmern Sie sich um Ihre Lebenspumpe!

Gesund
29.09.2020 05:06

In Österreich sind rund 250.000 bis 300.000 Personen von Herzinsuffizienz betroffen. Bei dieser lebensbedrohlichen Erkrankung ist unsere „Lebenspumpe“ nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Die Hälfte der Patienten verstirbt innerhalb von fünf Jahren nach Diagnose.

Herzinsuffizienz ist so „bösartig“ wie einige der häufigsten Krebsarten bei Männern (Prostata- und Blasenkrebs) und Frauen (Brustkrebs). Sie stellt zudem die Hauptursache für Spitalseinweisungen von Menschen über 65 Jahren dar. Die Gründe sind oft sehr unterschiedlich. Verschiedene Erkrankungen können zu  erhöhtem Risiko für  Herzschwäche beitragen. Dazu gehören Diabetes, ein gefäßbedingtes Herzkleiden, Bluthochdruck oder früherer Herzinfarkt. Auch bestimmte Lebensgewohnheiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, eine Insuffizienz zu bekommen, ganz besonders dann, wenn Sie schon an Diabetes oder Bluthochdruck leiden. Rauchen, mangelnde Bewegung und salz- oder fettreiche Ernährung - all dies ist schädlich für das Herz.

Unbehandelt können diese Erkrankungen und Lebensgewohnheiten im Laufe der Zeit Teile des Herzens schwächen oder schädigen, sodass es nicht mehr richtig pumpen kann. Mit der #UseHeart Kampagne - soll anllässlich des Welt-Herz-Tages am 29. September mehr Awareness für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die damit verbundenen Risiken und Komplikationen geschaffen werden. Eine Reihe von Initiativen sind bereits im Gange.

Telemedizin
Bei der Behandlung von Herz-Erkrankungen hat die Zukunft schon längst begonnen. Davon profitieren Betroffene gerade in Coronazeiten. Insbesondere für kardiologische Patienten, die an einer Herzinsuffizienz leiden und nur eingeschränkt belastbar sind, stellt die Technologie einen großen Nutzen dar: Patienten mit einem implantierten „Ereignisrecorder“ oder einem Herzschrittmacher mit Defibrillatorfunktion werden mittels Fernmonitoring kontinuierlich überwacht. So kann beispielsweise eine gefährliche Rhythmusstörung entdeckt und rechtzeitig behandelt werden. „Wir nutzen diese Möglichkeit für jene Patienten, denen bereits ein sogenannter Ereignisrecorder oder ein Herzschrittmacher mit Defibrillatorfunktion implantiert wurde“, erklärt Dr. Margot Aigner, Fachärztin an der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Die erfassten Funktionsdaten werden täglich via Telefonnetz an unser Herzzentrum übertragen. Abhängig vom Gerätetyp erfolgt dies in der Regel vollautomatisch.“

Um die kontinuierliche Auswertung und Überwachung der Messergebnisse sicherzustellen, sind zwei diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern zu telemedizinischen Datenmanagerinnen ausgebildet worden. In enger Abstimmung mit den Fachärzten werten sie die eintreffenden klinischen Daten aus und nehmen bei Auffälligkeiten frühzeitig Kontakt zum Patienten auf. „Über das System filtern wir auffällige Messwerte heraus. Davon werden täglich mindestens 40 Meldungen analysiert - wird zum Beispiel eine Schockabgabe durch einen Herzschrittmacher mit Defibrillator dokumentiert, wird der Patient kontaktiert und ein Untersuchungstermin vereinbart“, erläutert Silva Plank, Datenmanagerin und Leiterin der Kardiologischen Ambulanz am Klinikum Wels-Grieskirchen.

Verein Herzkinder Österreich

Mit Herz-Selfies, die am 29. September auf der Facebook-Seite von Herzkinder Österreich gepostet werden, setzt der Verein am Weltherztag ein wichtiges Zeichen. „Mit dieser Aktion wollen wir möglichst viele Menschen anregen, ihrer eigenen Herzgesundheit, aber auch der ihrer Mitmenschen mehr Achtsamkeit zu schenken“, erklärt Michaela Altendorfer, Präsidentin und Geschäftsführerin von Herzkinder Österreich. Ein Teil der Bilder erscheint im Magazin „Herzblatt“.

Karin Rohrer, Kronenzeitung

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