Food-Neuheit

Pflanzliche Alternative für Fleischliebhaber

Vorarlberg
27.09.2020 10:14

Die Feldkircher Lebensmitteltechnologin Julia Sackers hat sich der Entwicklung von pflanzenbasierten Fleischalternativen verschrieben. Der „Leberkäse“ ohne ein Gramm Fleisch ist nun ihr neuester Coup.

Es duftet nach einer deftigen Mahlzeit, als wir die Versuchsküche in der „Hilcona Taste Factory“ in Liechtenstein besuchen. Lebensmitteltechnologin Julia Sackers begrüßt uns mit dem Satz: „In 15 Minuten muss der Fleischkäse aus dem Ofen.“ Pikante Saucen und Burgerbrötchen warten ebenfalls auf ihren Einsatz. Julia Sackers und das Team von Profiköchen, das an der Entwicklung von pflanzenbasierten Fleischimitationen beteiligt ist, essen gerne ab und zu echtes Fleisch. Vielleicht gelingt gerade darum die vegane „Kopie“ so schmackhaft und glaubwürdig. „Es gibt immer mehr Flexitarier, und die Nachfrage der Kunden nach fleischlosen Produkten ist sehr hoch“, berichtet die gebürtige Deutsche.

Die Lust auf einen nachhaltigen Lebensstil ist längst kein Trend mehr, sondern ein etabliertes Kundenbedürfnis. Die Kritiker verstummen mehr und mehr und die Regale in den Supermärkten füllen sich mit fleischlosen Alternativen. Mit dem im vergangenen Jahr in der Schweiz entwickelten und hergestellten fleischlosen Burger feierte Sackers bereits einen großen Erfolg: Der Burger Patty zählt zu den meistverkauften in der Schweiz.

Auch in Vorarlberg sei die Nachfrage groß - und eine Markteinführung in Kürze geplant. Ab kommender Woche gibt es aber nun etwas ganz Neues: eine aufbackbare, rein pflanzliche Fleischkäsealternative, die viel kalorienärmer und gesünder als sein Vorbild sei. Das Brät kann warm oder kalt genossen werden und vom Konsumenten beliebig kombiniert und mit Gewürzen verfeinert werden.

Die aufbackbare Fleischkäsealternative besteht aus Rapsöl, das für eine saftige Textur sorgt, und Erbsenproteinen, die auf natürliche Weise für Bindung sorgen. Außerdem enthält er wertvolles Vitamin B 12 und ist arm an gesättigten Fettsäuren. Bei der Entwicklung konnte die Lebensmitteltechnologin auf ihr Know-How in Sachen Burger zurückgreifen, der beim Hineinbeißen vor Fleischsaft (Randensaft) trieft. Julias Ziel ist es, so nah wie möglich an Geschmack, Textur und Bissfestigkeit des Fleisch-Originals heranzukommen. Darum wird viel an den Rezepturen getüftelt und mit neuen Rohstoffen in der Versuchsküche experimentiert. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem kein neues Protein - aus beispielsweise Kichererbsen oder Ackerbohne - weiterentwickelt wird.“

Zudem werde diese Laborarbeit auch immer wissenschaftlicher und nachhaltiger: „Auch aus Pflanzenresten, die sonst auf dem Feld bleiben würden, kann man noch Proteine herstellen.“ Ein besonderes Anliegen ist es ihr, durch funktionellere Rohstoffe auch alle Lebensmittelzusatzstoffe, die sogenannten E-Nummern, zu reduzieren.Welches Fleischprodukt sie besonders reizen würde? „Alle sind spannend, das ist das Schöne an meinem Job!“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Vorarlberg Wetter
1° / 5°
leichter Regen
2° / 6°
Regen
4° / 7°
leichter Regen
3° / 7°
leichter Regen



Kostenlose Spiele