Szenen wie in einem Actionfilm spielten sich - wie berichtet - am Donnerstag auf der Seyringer Straße in Wien-Floridsdorf ab: Ein Autofahrer, der kräftig aufs Gas drückte, sollte bei einer Schwerpunktaktion kontrolliert werden. Doch statt stehen zu bleiben, fuhr er einen Polizisten an und raste davon - von einem Traktor wurde die Fluchtfahrt gestoppt.
Mit 0,7 Promille Alkohol im Blut und ohne Führerschein wollte der 70 Jahre alte Lenker an diesem Spätsommer-Nachmittag alles, nur nicht bei der Polizei anstreifen. Somit gab er Vollgas, als ihn die Beamten zum Stehenbleiben aufforderten. Der Alkoholisierte stoppte seine Wahnsinnsfahrt nicht einmal, nachdem er einen Polizisten mit dem Pkw erfasst hatte und dieser gegen seine Windschutzscheibe geschleudert worden war.
„War der Einzige, der ihn blockieren konnte“
Mit einem hat der Flüchtende jedoch nicht gerechnet - mit Thomas Wolny, Mitarbeiter der Wiener Stadtgärten. Der 52-Jährige beobachtete die Szenerie vom dortigen MA-42-Lagerplatz aus. Er versperrte das Tor, setzte sich in sein blaues Arbeitsgerät und sah den Pkw auf sich zurasen. Ein Blick nach links, rechts.
Der Mitarbeiter der MA 42 hat großartig reagiert, seinen Traktoranhänger quergestellt und den flüchtenden Pkw-Lenker damit gestoppt.
Marco Jammer, Polizeisprecher
„Ich war der Einzige, der ihn blockieren konnte“, sagt Wolny. Er stellte den Traktor samt Anhänger quer - ohne Rücksicht auf Verluste - und stoppte den 70-Jährigen. „Mir war bewusst, dass er Vollgas geben könnte. Aber so bin i halt. Ich hätt‘ mir mein Leben lang Vorwürfe gemacht, wenn ich am nächsten Tag von einer Amokfahrt und Toten gelesen hätte.“
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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