Kritik an Bundesforste

Initiative sieht den Hirschbestand in Gefahr

Oberösterreich
26.09.2020 17:00

Ernsthaft in Gefahr ist für einen Innviertler Tierschutzverein der Bestand an Rotwild im Kobernaußerwald und Weilhartforst. Sie schlagen Alarm. Weil für die Bundesforste einzig die Devise Wald vor Wild gelte, sei es eine Frage der Zeit, bis die Population an Hirschen völlig ausradiert ist.

2015 wurde der „Verein zur Erhaltung des Rotwild- und Raufußhuhnbestandes im Innviertel“ gegründet. Ziel: Den Bestand der gefährdeten Tiere zumindest zu halten, bestenfalls in die Höhe zu treiben. „Leider ist es ein Kampf David gegen Goliath“, ist Vereinsobmann Alois Weinberger enttäuscht. Der 51-jährige Landwirt aus St. Peter am Hart war selbst Jäger: „Auf uns wurde richtig Druck ausgeübt, möglichst viele Tiere zu erlegen. Als uns eine Treibjagd aufs Auge gedrückt wurde, war für mich dann endgültig Schluss.“

Ein Wild pro 1000 Hektar
Für ihn ist noch immer nicht nachvollziehbar, dass Bundesforste und Bezirkshauptmannschaft die Abschusspläne ohne eine Bestandserhebung beantragen und genehmigen. „Im Kobernaußerwald ist der Bestand auf ein Stück Wild pro 1000 Hektar gesunken. Für Biologen sind aber ein bis zwei Stück pro 100 Hektar der Mindestbestand, der nicht unterschritten werden soll!“

Steigende Zahlen erfasst
Dass der Abschuss mit Wildschaden begründet wird, stößt ihm besonders sauer auf: „Der entsteht nachweislich durch die falsche Bewirtschaftung des Waldes und nicht per se durch die Anwesenheit von Rotwild!“ Den Alarm des Tierschützers können die Bundesforste nicht nachvollziehen. Die Wildpopulationen seien stabil bis steigend. „Wir haben an bekannten Wildwechseln Wildkameras installiert und erfassen eher steigende Zahlen“, heißt es aus der Presseabteilung.

„Reich gedeckter Tisch“
Den Wildtieren ginge es im Kobernaußerwald insgesamt sehr gut. Sie finden in der Natur einen mehr als „reich gedeckten Tisch“ vor. „So reich, dass die Wildschäden in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Heute weisen rund zwei Drittel des Waldes Wildschäden auf.“

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