Funktionäre entlastet

TVB-Tesla: Prozess mit Vergleich beendet

Tirol
26.09.2020 09:00

Der Zivilgerichtsstreit zwischen Neos-Chef Dominik Oberhofer und Funktionären des früheren TVB Alpbachtal-Seenland in der Causa Tesla wurde mit einem Vergleich beigelegt. Darin muss Oberhofer einräumen, dass den Touristikern strafrechtlich nichts vorzuwerfen ist.

Ein Tesla um 118.000 Euro für den TVB-Geschäftsführer Markus Kofler einschließlich Privatnutzung hatte – wie berichtet – für heftige Debatten im nunmehrigen TVB Alpbachtal gesorgt. Oberhofer warf Kofler sowie Aufsichtsratschef Frank Kostner und Obmann Johannes Duftner in einer Regionalzeitung „bewusste Fehlinformation, Täuschung oder sogar Nötigung“ vor. Das derart angegriffene Trio klagte auf Unterlassung und Widerruf.

Kein strafrechtliches Verhalten
Nun stimmten beiden Seiten einem Vergleich zu, jeder trägt seine eigenen Kosten. Oberhofer muss klarstellen, dass er im Artikel von 5. 10. 2018 „niemals ein strafrechtlich relevantes Verhalten“ unterstellt hätte. Tatsächlich ergab im Zuge des Prozesses ein Gutachten, dass das Tesla Modell X 100 D dem Verband günstiger komme als der vorherige VW-Sharan 4Motion.

Oberhofer für TVB-Kontrollen
Zitat aus dem Vergleich: „Die Darstellung der Kostensituation im Geschäftsbericht des Jahres 2017 ist korrekt.“ Oberhofer konnte sich ein triumphierendes Resümee per Aussendung dennoch nicht verkneifen: „Nur so hatten wir Neos erstmals Akteneinsicht in einen Tourismusverband. Es wurde öffentlich, dass die Kontrolle durch das Land bei den TVBs versagt.“ Er habe nie strafrechtlich etwas vorwerfen wollen, sondern die moralische Fragwürdigkeit. Immerhin habe der Tesla monatliche Kosten von 1592,66 Euro verursacht, zusätzlich zum Gehalt.

„Beschlüsse waren korrekt“
Auf „Krone“-Anfrage reagierte nun auch TVB-Geschäftsführer Markus Kofler: „Wir sind entgegen gekommen, da Herr Oberhofer die eventuell strafrechtlich relevanten Vorwürfe vollinhaltlich zurückgezogen hat.“ Das Gerichtsgutachten habe klar bestätigt, dass die damaligen Funktionäre und Gremien mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmannes gehandelt und die Beschlüsse rechtlich korrekt herbeigeführt hätten.

„Vergleich geschlossen aus politischem Kalkül“
Oberhofer kündigte an, dass er sich von Klagen weiter nicht beirren lassen wolle. Für Kofler ist das Ergebnis hingegen ein Indiz, dass der Neos-Chef den Vergleich nicht aus innerer Überzeugung, sondern aus politischem Kalkül und der Angst, den Prozess zu verlieren, forciert habe. Hatte die Tesla-Causa personelle Folgen? Kofler ist weiter TVB-Geschäftsführer, Kostner normales Aufsichtsratsmitglied. Duftner trat nicht mehr zur Wahl an und machte Zeitgründe geltend.

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