Operation „Jackpot“

Glücksspiel-Razzia: 177 Automaten beschlagnahmt

Wien
25.09.2020 15:48

Polizei und Finanzbehörden haben Freitagfrüh bei einer groß angelegten Razzia gegen das illegale Glücksspiel in Salzburg, Oberösterreich und Wien 177 Spielautomaten und jede Menge Geld und Wertgegenstände sichergestellt. Rund 320 Beamte waren bei der Durchsuchung von 34 Gebäuden im Zuge der Operation „Jackpot“ im Einsatz. Zur Gewinnmaximierung sollen sie die Geräte auch manipuliert haben, teilte die Polizei am Nachmittag mit. Drei Verdächtige wurden verhaftet.

Landeskriminalamt Salzburg, Bundeskriminalamt und Finanzbehörden haben monatelang ermittelt, Freitagfrüh schlugen sie in einer gewaltigen Razzia zu: 28 Glücksspiellokale, Geschäftsräume und Wohnungen wurden in Salzburg durchsucht, vier weitere in Oberösterreich und zwei in Wien. Dabei standen etwa 250 Polizisten, 45 Beamte der Finanzpolizei und 25 Beamte des Finanzamtes im Einsatz, teilte die Polizei Salzburg am Freitagnachmittag mit.

Spielgeräte auch technisch manipuliert?
Drahtzieher waren offenbar drei Österreicher im Alter von 26, 27 und 44 Jahren, die festgenommen wurden und vermutlich noch am Freitag in die Justizanstalt überstellt werden. Sie sollen hinter jenen Firmen mit Sitz im Ausland stehen, welche die Spiellokale offiziell betrieben haben, sagte Wolfgang Haim, der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Salzburg. „Wir haben über ein Jahr ermittelt, weil der Verdacht besteht, dass die Spielgeräte technisch so manipuliert sind, dass der Gewinn für die Betreiber maximiert wird.“ Während illegales Glücksspiel selbst nur ein Verwaltungstatbestand ist, sind diese Manipulationen der strafrechtliche Hauptaspekt, weshalb das LKA die Ermittlungen aufgenommen hat.

Bei der Razzia wurden heute aber bei weitem nicht nur die Geräte sichergestellt, sondern auch mehrere Safes und Wertbehältnisse mit noch unbekanntem Inhalt, ungefähr 45.000 Euro Bargeld, 49 hochpreisige Luxusuhren im Wert von mehreren 100.000 Euro, zahlreiche elektronische Geräte, umfangreiche Geschäftsunterlagen, eine Pistole und eine Langwaffe. Außerdem wurden sechs Bankkonten gesichert.

„Müssen das alles erst auswerten“
Sämtliche Automaten werden in Salzburg an einem Ort aufbewahrt und erst dann im Beisein von Sachverständigen und unter exakter Dokumentation geöffnet und technisch untersucht, sagte Haim. Erst dann wird man wissen, wie viel Geld sich in den Geräten befindet. Auch über Geldbeträge auf den Konten gibt es derzeit noch keine Angaben. „Wir müssen das alles erst auswerten.“ Die mutmaßlichen Haupttäter wurden schon befragt, Details kann die Polizei aber noch nicht nennen. Fest steht für die Ermittler aber, dass es noch drei weitere Verdächtige geben dürfte, die dem Kreis der Hauptbeschuldigten zuzuordnen sind. Dazu kämen noch „weit mehr“ Verdächtige, die mit kleineren Aufgaben involviert waren, etwa als Beschäftigte in den Lokalen oder als Boten.

Bei der Staatsanwaltschaft Salzburg laufen die Ermittlungen unter dem Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung, der Geldwäscherei, des betrügerischen Datenverarbeitungsmissbrauchs, des Glücksspiels, wegen Übertretungen nach dem Waffengesetz und zudem wegen diverser Finanzdelikte.

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