Maßnahmen für Winter

Après-Ski heuer nur im Sitzen – auch im Freien

Politik
24.09.2020 10:37

Die heurige Wintersaison wird Corona-bedingt eine spezielle werden. Damit Touristen, aber auch Hoteliers, Gastronomen und Angestellte sicher durch die kalten Monate kommen, hat die Regierung am Donnerstag bei einer Pressekonferenz die wichtigsten Maßnahmen präsentiert. Man setzt auf Abstandsregeln, den Mund-Nasen-Schutz, die Zehn-Personen-Obergrenze, ein hohes Maß an Eigenverantwortung sowie den Ausbau des Screening-Programms auf Skilehrer und Reisebegleiter. Für das Après-Ski bedeuten die neuen Regeln, dass Speisen und Getränke sowohl drinnen als auch im Freien nur im Sitzen konsumiert werden dürfen.

„Das Après-Ski in seiner gewohnten Form wird es heuer nicht geben“, verkündete Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Denn die Situationen an Schirmbars oder in Skihütten, „wo man dicht gedrängt steht, die Musik laut ist und viel getrunken wird“, seien die klassischen Infektionsherde, die es in dieser Saison „auf jeden Fall zu vermeiden“ gelte. Deshalb wird es zwar möglich sein, sich nach einzelnen Abfahrten oder nach einem langen Skitag das eine oder andere alkoholische Getränk zu genehmigen, allerdings muss dabei gesessen werden - „sowohl indoor als auch im Freien“.

Video: Tourismusministerin Köstinger zum Après-Ski neu

In den Lokalen der Wintertourismusorte gilt dann wie in den restlichen Österreichs auch schon derzeit: Es gibt eine Begrenzung für Besuchergruppen von maximal zehn Personen, zwischen den Gruppen ist ein Mindestabstand von einem Meter einzuhalten und eine Durchmischung der Gruppen ist zu vermeiden. Gäste müssen am Weg zum Sitzplatz einen Mund-Nasen-Schutz tragen, das Personal ohnehin mit MNS arbeiten. Diese Regeln sollen durch verstärkte Kontrollen durchgesetzt werden. Bei Verstößen können Strafen für Gäste von bis zu 500 Euro sowie für Betriebe von bis zu 3600 Euro verhängt werden.

Gratis-Testprogramm wird auf Skilehrer ausgeweitet
Auch in Skischulen soll die Zehn-Personen-Grenze gelten, eine Durchmischung der Gruppen soll vermieden werden. Verstärkt soll in diesem Bereich auch getestet werden: Neben allen Angestellten der Hotellerie und Gastronomie sollen auch Skilehrer und Reisebegleiter von dem Gratis-Screeningprogramm „Sichere Gastfreundschaft“ profitieren. Bisher seien rund 230.000 Testungen in Hotellerie und Gastronomie durchgeführt worden.

Was die Seilbahnen betreffe, würden 85 Prozent öffnen und hätten durch eine Beförderungszeit von weniger als 15 Minuten und die Nutzung eines Mund-Nasen-Schutzes ein „geringes Infektionsrisiko“. Betreiber sollten darauf achten, den Mindestabstand zwischen den einzelnen Gästegruppen sowohl beim Anstellen als auch dann in den Gondeln zu ermöglichen.

Adventmärkte mit mehr Abstand und Bodenmarkierungen
Weihnachtsmärkte sollen ebenfalls ermöglicht werden - allerdings unter maximalen Sicherheitsbestimmungen. Jeder Markt habe ein Präventions- bzw. Hygienekonzept samt Risikoanalyse auszuarbeiten und umzusetzen. So könnten die Abstände zwischen den Ständen vergrößert werden, um ausreichend Raum für sicheren Konsum zu schaffen. Bodenmarkierungen und Piktogramme sollen zudem für Sicherheit sorgen.

Kurz: „Skivergnügen ja, aber ohne Après-Ski“
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) lobte, wie gut es im Tourismus in der Sommersaison funktioniert habe - trotz einiger kleinerer Cluster-Bildungen -, nun soll der Winter ebenso sicher über die Bühne gehen, wie er am Donnerstag betonte. Après-Ski in seiner gewohnten Form werde es demzufolge nicht geben: „Skivergnügen ja, aber nicht wie bisher“, so Kurz. Man müsse dringend alles tun, um die Ansteckungszahlen in Österreich niedrig zu halten, das sei die Basis dafür, dass es überhaupt Gäste gebe, die nach Österreich kommen. Alle Reisewarnungen seien eine Gefahr für den Tourismus.

Platter: „Après-Ski macht nur drei Prozent der Einnahmen aus“
Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der für die Pressekonferenz nach Wien gekommen war, betonte, dass er hinter dem Aus für die bisherige Form des Après-Skis stehe. Schließlich betrügen die Einnahmen durch das Après-Ski gerade einmal drei Prozent - „es darf nicht sein, dass diese drei Prozent die restlichen 97 Prozent gefährden“.

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