„Schwere Entscheidung“

Regierung zieht Notbremse: Opernball abgesagt

Wien
23.09.2020 07:03

Es hat sich bereits abgezeichnet, nun ist die Entscheidung fix: Auch der Wiener Opernball wird wegen der Corona-Pandemie 2021 nicht stattfinden. Aufgrund der Infektionslage wird die Regierung die Absage in der Ministerratssitzung am Mittwoch beschließen, hieß es aus dem Kanzleramt. „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, meinte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), aber es wäre „verantwortungslos, den Ball in gewohnter Art und Weise abzuhalten“.

Bereits vergangene Woche hatte das Komitee der Wiener Nobel- und Traditionsbälle entschieden, dass die Veranstaltungen unter den gegebenen Umständen nicht durchgeführt werden können. Betroffen waren unter anderem der Ärzteball, der Juristenball, der Ball der Offiziere, der Concordiaball sowie der Ball der Pharmacie. Der Jägerball war bereits abgesagt worden.

Kurz: „Gerade Feste und Feiern ein Ort der Ansteckung“
Nun folgte auch die Entscheidung, den Ball der Bälle in der Bundeshauptstadt nicht abzuhalten. Die Entscheidung zu diesem Schritt sei nicht leichtgefallen, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers Werner Kogler (Grüne) gegenüber der APA. „Aber die Tatsache, dass gerade Feste und Feiern ein Ort der Ansteckung sind, veranlassen uns zur Absage“, betonte Kurz.

Kogler: „Schutz der Gesundheit muss Vorrang haben“
Der Opernball sei für Wien und Österreich als Kulturnation „ein großes Aushängeschild“, so der Bundeskanzler. Die Vorbereitungen für den Ball dauerten Monate, und „aufgrund der Corona-Situation wäre es verantwortungslos, den Ball in gewohnter Art und Weise abzuhalten“, erklärte Kurz. Man wisse um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung dieser Veranstaltung „über die Grenzen Österreichs hinaus“, so Kogler. „Aber angesichts des besorgniserregenden Anstiegs bei den Covid-Erkrankungen muss der Schutz der Gesundheit Vorrang haben.“

„Der Opernball hat eine sehr lange Vorlaufzeit und wir können derzeit nicht davon ausgehen, dass eine Veranstaltung mit 7000 Personen im Haus, mit Musik, Tanz und ausgelassener Stimmung, am 11. Februar durchführbar sein wird“, argumentierte auch die grüne Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. Der aktuelle Spielbetrieb der Staatsoper und anderer Häuser habe mit diesem Schritt aber nichts zu tun. Die Sicherheits- und Präventionskonzepte der Kultureinrichtungen seien „vorbildhaft“, und sie sei überzeugt, dass das Risiko bei Kulturveranstaltungen mit entsprechenden Konzepten und fixen Sitzplänen „ein vertretbares“ sei.

Ballsaison: 151 Millionen Euro Umsatz im Vorjahr
Die Wiener Ballsaison ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Vergangenes Jahr wurden Berechnungen der Wirtschaftskammer zufolge durch die 520.000 Ballbesucher Umsätze in Höhe von 151 Millionen Euro gemacht.

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