Kulturstadt 2020:

Grazer machen ihre Stadt fit für die Zukunft

Steiermark
21.09.2020 17:00

Auf die Kernfrage des Kulturjahrs Graz 2020 „Wie wir leben wollen?“ kann man (gekürzt und vereinfacht) mit nur einem Wort antworten: „gut“. Zahlreiche Projekte aus dem umfangreichen Programm zeigen vor, wie das gehen könnte. Wir geben einen Überblick über das aktuelle Angebot an Veranstaltungen.

Der wohl spektakulärste Beitrag mit dem Titel „Eve or Adam or What?“ stammt von Markus Wilfling und dem studio Asynchrome (Marlene Leitner und Michael Schitnig), die großes Kino in der Grazer Augartenbucht bieten. Auf einer künstlich hochgezogenen Wasserwand über der Mur entwickelt sich in faszinierenden Projektionen eine Geschichte des Lebens in einer vielschichtigen Erzählung von Befruchtung in geheimnisvollen Wasserwelten. Noch bis zum 20. Oktober kann man allabendlich ab 20 Uhr dem beeindruckenden Schauspiel folgen.

Der Fluss im Fokus
Die Mur hat es auch Rainer Prohaska angetan. Gleich zwei seiner fünf Interventionen im Stadtraum hat er dort angesiedelt. „Traverso La Città“ heißt sein Projekt, bei dem er eine Rollfähre auf dem Fluss ebenso im Programm hat wie schwimmende Menschen mit Skulpturen, Vorträge rund um den Mühlgang, ein trauriges Wagenrennen und einen eigenwilligen Holztransport (von morgen bis 7. Oktober).

Ihren elitären Ruf führt die Camera Austria selbst ad absurdum, indem sie ihre Räumlichkeiten im Grazer Kunsthaus leerräumt und für Initiativen und Stadtteilprojekte aus dem Bezirk Eggenberg zu Verfügung stellt. Das CA-Team um Reinhard Braun macht sich im Gegenzug auf, Eggenberg, beziehungsweise das Gebiet Eggen-Lend zu erkunden. In diesem Bereich wächst die Stadt schnell - und Visionen und, mehr noch, die reale Stadtentwicklung lassen sich dort gut erkennen und nachvollziehen. Kleinere Ausstellungen wie jene auf den Balkonen der WALD-Siedlung, Vorträge und Diskussionsrunden stehen noch bis 22. November auf dem Programm. Im Dezember folgt noch eine Ausstellung dazu in der Camera Austria.

Handwerk
Mit geführten Rundgängen macht das Stadtteilprojekt Annenviertel auf das „Unsichtbare Handwerk“ in den Bezirken Lend und Gries aufmerksam. Im Wochenrhythmus werden jeweils mittwochs die kleinen, oft versteckten Läden und Werkstätten besucht, einmal nur zum Schauen, das andere Mal kann man sich im Rahmen von Workshops auch selbst an überliefertem Handwerk versuchen.

Arbeit der Zukunft
Über unsere zukünftige Arbeitswelt machen sich Alexandra Fruhstorfer und Lisa Hofer Gedanken. Wie schlimm ist es, von Robotern ersetzt zu werden? Bietet das auch Chancen auf mehr Freiraum? Diskutiert werden diese Fragen im Rahmen von „Wer schafft die Arbeit?!“ im Grazer Lendhafen, wo ab 1. Oktober auch das „Zukunftsamt der Arbeit“ eingerichtet wird. Auch in Workshops und Führungen wird eine angenehme Arbeitswelt von morgen entworfen.

Die Zukunft der Stadt hat auch Angelika Maria Fink mit „garbage.city.death“ im Blick. Sie stellt die Frage, ob alles wieder gut wird, wenn Bürger ihre Stadt selbst reparieren. Dazu werden auf diversen Touren mit Experten jene Dinge erkundet, die schieflaufen. Morgen stehen gleich zwei auf dem Programm: Sounddesigner Gerd Jochum führt zu „noisy neighbours“, Soziologe Rainer Rosegger in die ehemalige Murvorstadt. 

Alle Infos, Termine und Kontakte findet man hier.

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