Beschluss am Mittwoch?

Tests in Arztpraxen werden gesetzlich verankert

Politik
21.09.2020 13:10

Angesichts der steigenden Coronavirus-Fälle plant Türkis-Grün weitere Gesetzesänderungen: Bereits am Mittwoch soll der Nationalrat Covid-19-Tests in Arztpraxen beschließen, die von den Kassen (auf Kosten des Bundes) zu bezahlen sind. Auch weitere Änderungen der Corona-Gesetze will man plenarreif machen. Zuvor gibt es ein Expertenhearing.

Eingebracht wird das Gesetz für die Tests bei niedergelassenen Kassenvertragsärzten und Laboren mittels selbstständigem Ausschussantrag, was einen Nationalratsbeschluss noch diese Woche ermöglicht. Die Krankenversicherungsträger müssen den Ärzten für diese Leistung ein Pauschalhonorar zahlen, Zuzahlungen der Patienten werden gesetzlich unterbunden. Der Bund ersetzt den Kassen die Ausgaben aus Mitteln des Covid-19-Krisenbewältigungsfonds. Die Regelung soll für die Dauer der Corona-Pandemie gelten.

Regeln für Beschaffung von Schutzausrüstung
Mit demselben Antrag wird auch ein Teil der Beschaffung von Schutzausrüstung neu geregelt. Für freiberuflich tätige Leistungserbringer im Gesundheits- und Sozialbereich (von den Ärzten über Pfleger bis zu Sozialarbeitern) ist nun die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) zuständig, sofern die Beschaffung nicht eine Gebietskörperschaft übernimmt. Auch hier trägt der Bund die Kosten. Die konkrete Bedarfserhebung und auch Verteilung an die einzelnen Leistungserbringer soll durch die jeweiligen Berufs- und Interessenvertretungen organisiert werden.

Unbegrenzter Lockdown wird ausgeschlossen
Neben diesem Antrag gibt es auch weitere Änderungen zum Epidemie-, Tuberkulose- und Covid-19-Maßnahmengesetz. So wird ein unbegrenzter Lockdown ausgeschlossen, entsprechende Verordnungen treten nach zehn Tagen automatisch wieder außer Kraft. Die Gültigkeit des Gesetzes wird nun nicht bis Ende 2021 verlängert, sondern nur bis zum 30. Juni. Eine Verlängerung um ein halbes Jahr ist per Verordnung allerdings möglich, wenn die epidemiologische Lage das nötig macht.

Für das Contact Tracing wird festgelegt, dass Daten von den Gesundheitsbehörden innerhalb von 28 Tagen wieder zu löschen sind. Genau geregelt wird, welche Daten bei der Einreise aus Risikogebieten bekannt gegeben werden müssen und dass auch Gabelflüge durch solche Gebiete berücksichtigt werden.

FPÖ-Kritik an Vorgangsweise der Koalition
Die FPÖ kritisierte die Vorgangsweise der Koalition am Montagvormittag. ÖVP und Grüne versuchten Experten und Parlamentarier zu überrumpeln, kritisierte Klubchef Herbert Kickl (Bild oben) in einer Aussendung. Die Gesetze seien gespickt von „absolut unverhältnismäßigen“ Eingriffen in die Grund- und Freiheitsrechte der Bürger. Kickl mutmaßte zudem, dass die SPÖ in Richtung Koalition eingeknickt sein könnte, womit das von der FPÖ angepeilte Bremsen der Gesetzesvorhaben im Bundesrat nicht mehr möglich wäre.

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