Deutsche Bundesliga

Dortmund schlägt Bayern 2:0 – Werder holt Punkt bei Bayer

Fußball
03.10.2010 20:03
Für Deutschlands Rekordmeister, den FC Bayern München, rückt die erfolgreiche Titelverteidigung nach einem historischen Fehlstart schon früh in weite Ferne. Statt der erhofften Aufholjagd musste das Team von Trainer Louis van Gaal am Sonntag mit dem 0:2 bei Borussia Dortmund einen weiteren Rückschlag in der Bundesliga hinnehmen. Die sechste Pleite im siebenten Saisonspiel setzte es für den VfB Stuttgart, der gegen Frankfurt 1:2 verlor. Bremen erreichte mit Prödl und Arnautovic in der Startelf ein 2:2 bei Bayer Leverkusen.

Damit liegt das Münchner Star-Ensemble nach sieben Spieltagen als 13. bereits 13 Punkte hinter dem Tabellenführer aus Mainz und zehn Zähler hinter dem Zweiten aus Dortmund zurück.

Bayern-Schwäche im Abschluss
Trotz überlegen geführter erster Halbzeit wurden die Bayern wieder einmal Opfer ihrer Abschlussschwäche. "Ihr könnt nach Hause fahren", sang die Dortmunder Südtribüne und schwenkte weiße Taschentücher. Vor 80.720 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park besiegelten Torjäger Lucas Barrios (52.) mit seinem vierten Saisontreffer und der türkische Nationalspieler Nuri Sahin (60.) mit einem herrlichen Freistoß die dritte Saison-Niederlage des Champions-League-Finalisten.

Bittere Bayern-Bilanz sind acht Punkte und ein negatives Torverhältnis - schlechter starteten die Münchner noch nie in eine Bundesliga-Saison. Beim Wies'n-Besuch an diesem Montag dürfte die eine oder andere Frust-Maß angesagt sein. Dabei traten die Gäste 45 Minuten lang dominant auf wie selten in dieser Saison - bis die jungen BVB-Profis nach dem Wechsel ihren Respekt ablegten und den Spielverlauf auf den Kopf stellten.

Bremen rehabilitiert sich für CL-Schmach
Werder Bremens Notelf mit Sebastian Prödl und Marko Arnautovic hat sich durch das verdiente 2:2 bei Bayer Leverkusen für die Schmach von Mailand (0:4 in der Champions League gegen Inter) rehabilitiert. In einem hochklassigen Spiel rettete der eingewechselte Schweizer Eren Derdiyok Leverkusen durch seinen Ausgleich (78.) wenigstens einen Punkt. Bayer blieb durch das Remis auch im siebten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen, verpasste aber den Sprung auf Platz drei.

Patrick Helmes (16.) brachte die Gastgeber in Führung, ehe Hugo Almeida (53.) mit seinem vierten Saisontor und Marko Marin (62.) für die Bremer trafen. Prödl spielte durch, Arnautovic wurde in der Schlussphase ausgewechselt. Bei Werder fehlten die verletzten Leistungsträger Claudio Pizarro, Torsten Frings, Naldo und Clemens Fritz. Aber auch Leverkusen musste auf zahlreiche Stammkräfte wie Michael Ballack und Stefan Kießling verzichten.

Stuttgart verliert gegen Frankfurt 1:2
Mit dem schlechtesten Bundesliga-Saisonstart seit 36 Jahren hat sich die Krise beim VfB Stuttgart dramatisch verschärft. Die Schwaben verloren auch ihr sechstes Saisonspiel verdient mit 1:2 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt und werden jetzt die zweiwöchige Länderspielpause als Letzter der deutschen Bundesliga ertragen müssen.

Vor 44.000 Zuschauern verschlimmerten Theofanis Gekas (18.) mit seinem fünften Saisontor und der Brasilianer Chris den VfB-Seelenkater. Der Anschlusstreffer durch Pawel Pogrebnjak (85.) kam zu spät. Zu allem Überfluss sah VfB-Kapitän Matthieu Delpierre (84.) auch noch die Rote Karte.

Bei nur einem Sieg und bereits 15 Gegentoren in sieben Liga-Spielen wird die Situation für Trainer Christian Gross immer brenzliger. Während Martin Harnik bei Stuttgart ab der 69. Minute zum Einsatz kam und einen Lattenschuss verzeichnete, stand Ümit Korkmaz nicht in Frankfurts Kader.

Mainz siegt weiter und egalisiert Startrekord
Der FSV Mainz 05 bleibt die Mannschaft der Stunde. Bereits am Samstag hat die Elf von Coach Thomas Tuchel ihren Erfolgslauf fortgesetzt und den Startrekord in der deutschen Bundesliga eingestellt. Wie Rekordmeister Bayern München (1995/96) und dem 1. FC Kaiserslautern (2001/02) gelang es den Mainzern, die ersten sieben Meisterschaftsspiele zu gewinnen. In der 7. Runde musste 1899 Hoffenheim die Stärke der Mainzer anerkennen, Christian Fuchs und Co. setzten sich vor eigenem Publikum mit 4:2 (1:1) durch.

Angetrieben von der Erfolgseuphorie gelang den Mainzern vor 20.100 Zuschauern ein Traumstart. Schon nach zwei Minuten traf Sami Allagui nach Vorarbeit von Lewis Holtby und Adam Szalai zum 1:0. Fuchs, der die Hälfte seiner Zweikämpfe gewann, hätte beinahe nachgelegt, sein Freistoß aus rund 30 Metern konnte von Hoffenheim-Goalie Tom Starke aber gerade noch an die Innenstange abgewehrt werden (36.).

Holtby Mann des Spieles
Den Gästen gelang durch Demba Ba zwar der Ausgleich (41.), die Mainzer gaben aber zwei Minuten nach Wiederbeginn die passende Antwort: Nach einem Idealpass von Holtby ließ sich Szalai die Chance nicht entgehen (47.). Der überragende Holtby hatte dann auch beim 3:1 seine Beine im Spiel, ein Schuss des Offensivspielers aus spitzem Winkel wurde von Luiz Gustavo ins eigene kurze Eck abgefälscht (59.).

Obwohl den Hoffenheimern aus einem herrlich getretenen Freistoß von Gylfi Sigurdsson noch einmal der Anschlusstreffer gelang (64.), ging die Mannschaft von Coach Ralf Rangnick als Verlierer vom Feld. Andre Schürrle machte mit einem verwandelten Elfmeter endgültig alles klar (74.). Josip Simunic hatte Holtby im Strafraum am Torabschluss gehindert und dafür auch die Rote Karte gesehen.

Kurzeinsatz für Ivanschitz in den Schlussminuten
In der Schlussphase bekam auch noch Ex-ÖFB-Teamkapitän Andreas Ivanschitz (ab der 87. Minute) für Holtby zumindest ein bisschen Einsatzzeit. Die Mainzer bauten ihren Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund damit auf sechs Punkte aus, der BVB empfängt erst am Sonntag Meister Bayern München.

Kein Erfolgserlebnis gab es für Clemens Walch und Erwin Hoffer. Das österreichische Duo verlor mit dem 1. FC Kaiserslautern trotz einer 1:0-Führung auswärts gegen den Hamburger SV noch mit 1:2. Nach dem Treffer von Srdjan Lakic (3.) hatten Gojko Kacar (69.) und Eric Maxim-Choupo-Moting (84.) die Wende herbeigeführt.

Walch absolvierte auf der rechten Seite im Mittelfeld sein erstes Spiel von Beginn an im Dress des FCK. Der 23-Jährige gewann bei seinem siebenten Bundesliga-Einsatz (zwei für Stuttgart) 6 von 14 Zweikämpfen, war aber auch am Gegentreffer zum 1:1 beteiligt, verlor er doch das entscheidende Kopfball-Duell mit Kacar. Hoffer wurde von Coach Marco Kurz erst in der 86. Minute ins Spiel gebracht, konnte die Partie aber nicht mehr drehen.

Bereits fünfte Niederlage für Schalke 04
Große Sorgen hat weiterhin der FC Schalke 04. Die Gelsenkirchner verloren auswärts gegen den 1. FC Nürnberg mit 1:2 und sind damit mit nur vier Punkten nach wie vor nur Vorletzter. Für die Nürnberger, bei denen der rekonvaleszente Rubin Okotie weiterhin nicht mit von der Partie war, war es dank Toren von Mike Frantz (62.) und Andreas Wolf (84.) der erste Erfolg im direkten Duell seit März 1999. Für die Magath-Truppe, die Jermaine Jones in der 53. Minute mit einer Gelb-Roten Karte verlor, war ein Treffer des Niederländers Klaas-Jan Huntelaar (74.) zu wenig.

Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg trennten sich mit einem 1:1-Remis, der SC Freiburg feierte gegen den 1. FC Köln einen 3:2-Erfolg.

Hannover verliert Nord-Duell gegen St. Pauli 0:1
Zum Auftakt der siebenten Runde hatte es Hannover 96 am Freitag verabsäumt, sich zumindest kurzfristig auf den zweiten Tabellenplatz zu verbessern. Die bis dahin drittplatzierte Truppe von Coach Mirko Slomka kassierte in der mit 49.000 Zuschauern ausverkauften AWD-Arena gegen Aufsteiger FC St. Pauli eine 0:1-Niederlage. Emanuel Pogatetz musste auf Seiten der Hausherren in der 59. Minute verletzungsbedingt ausgetauscht werden.

Die Entscheidung im Nord-Duell fiel bereits in der sechsten Minute, nach einer herrlichen Aktion über das gesamte Feld traf Marius Ebbers nach einer Flanke von Bastian Oczipka zum spielentscheidenden 1:0. Hannovers Karim Haggui sah in der 80. Minute die Rote Karte, nachdem er den frei durchlaufenden Matthias Lehmann gestoppt hatte. Für St. Pauli war es bereits der dritte Auswärtssieg, sie verbesserten sich auf Rang sechs.

Starke Leistung von Pogatetz
Pogatetz bot bis zu seiner Auswechslung in der Innenverteidigung eine starke Leistung, hatte 68 Ballkontakte und gewann alle seine fünf Zweikämpfe. Für die Hannoveraner war es erst die zweite Saisonniederlage im siebenten Spiel und die erste Niederlage nach zwei Erfolgen in Serie.

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(Bild: KMM)



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