Dank DNA-Spuren

Juwelier-Überfall in Wien nach acht Jahren geklärt

Wien
20.09.2020 12:27

Acht Jahre nach einem Überfall auf einen Juwelier in Wien haben DNA-Spuren zu den Tätern geführt. Ein 30-jähriger Rumäne wurde in Deutschland festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Er verriet seinen Komplizen. Dieser wurde bereits vor sechs Jahren wegen eines anderen Raubversuchs verurteilt und verbüßt derzeit seine Strafhaft in Rumänien.

Das Duo hatte am 30. Dezember 2011 als Frauen verkleidet einen Juwelier in Wien-Brigittenau brutal überfallen. Sie trugen Perücken und Frauenkleider. Sofort nach Betreten des Schmuckgeschäfts am Wallensteinplatz sprühten sie dem damals 24-jährigen Angestellten Pfefferspray ins Gesicht und schlugen mit einem Maurerfäustel auf ihn ein. Das Opfer wehrte sich und konnte einem der Täter die Perücke und Kleidungsstücke entreißen. Das Duo griff unter anderem Ringe, Halsketten und Armbänder aus den Vitrinen und flüchtete, der Angestellte blieb verletzt zurück.

Bei der zurückgelassenen Verkleidung stellten Ermittler DNA-Spuren sicher. Ein Abgleich in der Datenbank ergab jedoch vorerst keinen Treffer. Der Fall wurde damals ruhend gelegt.

Treffer in Großbritannien
Exakt acht Jahre und 35 Tage nach dem Überfall kam schließlich eine Treffermeldung aus Großbritannien. Eine britische Polizeibehörde konnte das damals gesicherte DNA-Profil einem 30-jährigen Mann zuordnen. Das Landeskriminalamt Wien nahm die Ermittlungen gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt wieder auf.

So wurden mehrere Fotos des 30-Jährigen Tatverdächtigen gesichert. Diese wurden in die umstrittene digitale Gesichtserkennungssoftware des Innenministeriums eingespeist. Dabei werden vom Bundeskriminalamt Bilder mit einer Fotodatenbank des Innenministeriums abgeglichen, die Tatverdächtige enthält. Nach dem erfolgreichen Abgleich erwirkten die Ermittler einen europäischen Haftbefehl gegen den Mann.

Komplizen verraten
Dieser wurde Ende Juni in Deutschland vollzogen. Der Rumäne wurde nach Österreich ausgeliefert. Bei seiner Einvernahme war er geständig und nannte auch die Identität seines 31-jährigen Komplizen, berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger. Es stellte sich heraus, dass der 31-Jährige 2014 wegen eines versuchten Juwelierraubs in Wien gefasst und im Anschluss zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden war. Der Mann wurde in sein Heimatland überstellt, wo er die restliche Haftzeit verbüßt.

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