Digital-Uni für OÖ

Linz und Wels duellieren sich um Standort für TU

Oberösterreich
20.09.2020 09:00

Linz gegen Wels! So lautet derzeit das Match um die neue Universität mit dem Digitalisierungsschwerpunkt. Derzeit liegt die Landeshauptstadt 0:1 zurück. Denn Wels hat bereits einen konkreten Plan ausgetüftelt - wir berichteten. Weit weniger ausgegoren sind die Vorstellungen in Linz. Bürgermeister Klaus Luger rechnet sich gute Chancen aus. Für ihn ist das Welser Konzept „Old School“. Ein Campus am JKU-Gelände hat Pluspunkte, die Wels nicht bieten kann.

Ordentlich aufs Tempo hat die Stadt Wels bei den Plänen für eine Technische Universität gedrückt. Drei Wochen nachdem Kanzler Sebastian Kurz den Bau einer neue TU in Oberösterreich in Aussicht gestellt hat, legte die zweitgrößte Stadt Oberösterreichs ganz genaue Vorstellungen für diese Uni auf den Tisch. Sowohl für das Gebäude, Studentenheim und Forschungszentrum stehen Standorte in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs bereit.

Baustart jederzeit
„Die Lage ist nur ein Vorteil. „Wir könnten jederzeit mit dem Bau beginnen, da eine Umwidmung nicht notwendig ist. Es gibt auch keine Vorgaben bezüglich der Anzahl der Stockwerke“, meint der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FP).

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Wir könnten jederzeit mit dem Bau beginnen, da eine Umwidmung nicht notwendig ist. Es gibt auch keine Vorgaben bezüglich der Anzahl der Stockwerke

Andreas Rabl, Bürgermeister von Wels

Welios als Ausweichstandort
Sollte der Platz dennoch knapp werden, stünde mit dem Welios ein weiteres Gebäude für große Hörsäle bereit. Auch die anstehende Absiedelung des E-Werks eröffnet weitere Möglichkeiten im neuen „Uni-Viertel“. Fürs Prestigeprojekt würde die Stadt tief in die Tasche greifen. Die Einmalzahlung eines zweistelligen Millionen-Betrags ist vorstellbar.

Welser Idee „Old School“
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) erkennt neidlos den Welser Vorsprung an. Allerdings rechnet auch er sich gute Chancen aus. „Das Konzept mit verstreuten Standorten ist Old School. Die neue TU muss sich am amerikanischen Konzept orientieren, also alle Einrichtungen auf einem einzigen Campus.“ Das Gelände der JKU wäre dafür bestens geeignet. „Rund um die Uni ist genug Platz, ohne den Grüngürtel anzugreifen. Es ist nicht Gott gegeben, dass der Parkplatz so groß bleiben muss.“

Synergien in Linz
Ein weiteres Plus: An der JKU wird bereits Mathematik und Informatik studiert Zusammenhänge mit den Fächern der TU sind vorprogrammiert. Synergien könnten auch beim Einkauf oder der Verwaltung genutzt werden. „Es bliebe mehr Geld für die Forschung“, so Luger. Apropos Geld: „Statt einen Wettbewerb zu eröffnen, wer mehr zahlt, bin ich für eine Lösung wie bei der Med-Uni. Alle Gemeinden sollen je nach Größe einen Beitrag leisten.“

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Das Konzept mit verstreuten Standorten ist Old School. Die neue TU muss sich am amerikanischen Konzept orientieren, also alle Einrichtungen auf einem einzigen Campus.

Klaus Luger, Bürgermeister von Linz

Landeshauptmann ohne Präferenz
LH Thomas Stelzer (VP) will im Städteduell auf keinen Fall den Schiri abgeben: „Der Gründungskonvent wird sich mit der fachlichen Ausrichtung und natürlich auch mit der Standortfrage intensiv beschäftigen. Diese Empfehlungen gilt es nun abzuwarten.“

Mario Zeko, Kronen Zeitung

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