China stoppt Importe

Deutsche Schweinepest macht Schnitzel billiger

Wirtschaft
20.09.2020 06:00

Ein paar an der Schweinepest erkrankte deutsche Wildsauen bringen jetzt Österreichs Schweinebauern unter Druck. Denn weil China ein Importverbot verhängt hat, verschleudern die Mäster aus unserem Nachbarland nun ihr Schnitzelfleisch bei uns. Und das drückt hierzulande die Preise!

Immer mehr Wildsauen erkranken an der deutschen Grenze zu Polen. Genau deshalb zogen die Chinesen die Reißleine. Und damit kamen die Exporte nach Asien schlagartig zum Erliegen. Die deutschen Schweinebauern müssen jetzt notgedrungen mit ihren Produkten in ganz Europa hausieren gehen.

Mästung für Bauern nicht mehr kostendeckend
Wegen des plötzlichen Überangebots purzeln nun bei den heimischen Bauern die Preise. „Für ein durchschnittliches Schwein bekommen unsere Züchter nur noch 150 Euro. Damit ist die Mästung nicht mehr kostendeckend. Unsere Landwirte arbeiten praktisch umsonst. Den deutschen Kollegen geht es übrigens noch schlechter. Denn dort werden nur noch 125 Euro für eine ausgewachsene Sau bezahlt“, beklagt der Chef der österreichischen Schweinebörse, Johann Schlederer.

Bisher hatte das Reich der Mitte, weil dort 2018 wegen der Pest fast der gesamte Borstenvieh-Bestand notgeschlachtet werden musste, eine halbe Million Tonnen Schweinefleisch aus Deutschland importiert. Was auch zu fairen Erträgen für die heimischen Landwirte geführt hatte. Eigentlich könnten rot-weiß-rote Mäster aus der Not eine Tugend machen und jetzt ihrerseits nach Asien exportieren. Der Haken daran: Nur fünf von ihnen haben die dafür notwendigen Exportgenehmigungen.

Bauernbundpräsident Georg Strasser appelliert in der prekären Situation an die Konsumenten, nicht der Billigstpreis-Verlockung zu erliegen und bewusst zu wertvollen Lebensmitteln aus heimischen Ställen zu greifen: „Auch wenn diese etwas teurer sind.“

Mark Perry, Kronen Zeitung

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