213 Corona-Fälle

Lesbos: Rund 9000 Migranten im neuen Zeltlager

Ausland
19.09.2020 14:02

Auf der griechischen Insel Lesbos sind knapp drei Viertel der 12.000 Migranten aus dem abgebrannten Camp Moria in ein provisorisches Zeltlager gezogen. Alle wurden registriert und auf das Coronavirus getestet. Dabei seien bisher 213 Personen positiv getestet worden. Die Infizierten würden in einem abgetrennten Teil des neuen Lagers isoliert.

Die Migranten waren nach dem Brand im Lager Moria obdachlos geworden und mussten auf der Straße und in umliegenden Olivenhainen schlafen, ohne jegliche Infrastruktur wie fließendes Wasser und Toiletten. Am Donnerstag begann die Polizei, die Menschen in das neue Zeltlager zu eskortieren. Viele wollten zunächst jedoch nicht einziehen, weil ihnen nicht klar war, ob sie das Lager wieder verlassen dürfen.

Straßen wieder frei, Geschäfte öffnen
Die Straßen, auf denen obdachlos gewordene Menschen seit dem Großbrand gelebt hatten, seien wieder frei für den Verkehr, berichtete das Insel-Onlineportal „Sto Nisi“. Ab Montag würden auch die umliegenden Geschäfte wieder öffnen.

Griechenland hält sich an EU-Flüchtlingsdeal
Die Migranten fordern, ganz von der Insel gebracht zu werden. Dies unterstützen auch humanitäre Organisationen. Die Regierung in Athen hält sich aber an das Abkommen der EU mit der Türkei aus dem Jahr 2016. Demnach müssen alle Flüchtlinge auf den Inseln bleiben, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist. Wer kein Asyl bekommt, muss in die Türkei zurück. Mit Verweis auf Corona nimmt die Türkei aber seit Monaten keine Migranten mit abgelehnten Asylanträgen mehr zurück.

Wegen der desolaten Situation gab es in Moria in den vergangenen Jahren immer wieder Unruhen, Aufstände und Brandstiftungen. Auch am vergangenen Mittwoch wurde das Feuer mutmaßlich von Migranten verursacht.

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