Forderungen an Politik

Alpenvereine beschweren sich vereint über Verkehr

Tirol
18.09.2020 11:51

Der Deutsche (DAV), Österreichische (ÖAV) und der Südtiroler Alpenverein (SAV) machen gemeinsam auf das Verkehrsproblem im Alpenraum aufmerksam. Sie wollen eine „Verkehrswende“ erreichen und stellen konkrete Forderungen an die Politik. Zugespitzt habe sich die Verkehrsproblematik durch den „Corona-Sommer“.

„Staus ohne Ende, überfüllte Parkplätze, genervte Einheimische“, beschrieben die Alpenvereine die Zustände im heurigen Sommer. Das Problem bestehe freilich schon länger, in den vergangenen Monaten habe sich „diese Entwicklung zusätzlich beschleunigt“.

Ein Beispiel aus Südtirol soll die Überbelastung verdeutlichen: „2018 besuchten an Spitzentagen bis zu 10.000 Menschen den Pragser Wildsee, in den Sommermonaten zählte man 1,2 Millionen Besucher. Prags selbst hat im Vergleich dazu nur um die 650 Einwohner.“

40.000 Autos täglich am Brenner
Vor allem das starke Verkehrsaufkommen am Brennerpass wurde als eines der Hauptprobleme ausgemacht. Nicht nur der Güterverkehr, sondern auch der touristische Verkehr würde steigen. 40.000 Pkw täglich, so die Verantwortlichen. Dass hier keine „einfache Lösung“ Abhilfe schaffen würde, sei den Alpenvereinen bewusst, hieß es. Trotzdem stellten sie vier Forderungen an die Politik.

Zum einen müsse der öffentliche Nahverkehr im ländlichen Raum ausgebaut, zum anderen der Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden. Die Alpenvereine sprachen sich außerdem „strikt gegen jeglichen Neubau von hochrangigen Straßenprojekten im Alpenraum sowohl für den alpenquerenden als auch für den inneralpinen Verkehr“ aus.

Der Verlängerung der Alemagna-Autobahn zur Schaffung einer neuen Route zwischen Venedig und München sei daher „endgültig eine Absage zu erteilen“. Außerdem setzen sich die Vereine für eine EU-weite Lkw-Maut ein, „bei der auch Schäden an Natur und Gesundheit mitberücksichtigt werden“.

Kritik an Vereinsmitgliedern
Aber auch die eigenen Vereinsmitglieder nahmen die Organisationen in die Pflicht. Die Bergsportler würden zweifelsohne aufgrund ihrer Mobilität Treibhausgasemissionen produzieren. Daher sollten sie unter anderem öffentliche Verkehrsmittel nutzen, Fahrgemeinschaften bilden, nahe gelegene Ziele bevorzugen oder das Verhältnis von Anreise und Tourenlänge optimieren.

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