16.09.2020 21:00

Corona-Zahlen steigen

„Nein“: Anschober schließt zweiten Lockdown aus

Die WHO meldet einen weltweiten Rekord an aktuellen Corona-Fällen. Auch in Österreich steigen die Zahlen der Infizierten rasant weiter. Wie wahrscheinlich ist ein zweiter Lockdown in Österreich? Auf diese Frage antwortete Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) im #brennpunkt-Talk am Mittwoch mit einem klaren Nein. „Einen zweiten Lockdown wollen und können wir mit aller Kraft vermeiden“, so Anschober, der ergänzt: „wenn wir konsequent sind und alle zusammenhelfen“.

Es sei eine Frage der Solidarität, ob man einen Mund-Nasen-Schutz verwendet. Das Grundverständnis, das wir im Frühling hatten, das brauchen wir nun auch im Herbst. „Einen zweiten Lockdown würden wir aus gesundheitlicher, wirtschaftlicher und sozialpolitischer Sicht nur sehr, sehr schwer verkraften.“ Auch Ausgangssperren werden wir nicht brauchen, hofft Anschober. Hier gehe es vor allem um Grundrechte: „Grundrechte einzuschränken muss wirklich die letzte Maßnahme sein.“ Das Entscheidende sei, wie viele Menschen sterben und wie viele Menschen schwer erkranken - „diese Zahlen müssen wir so gering wie möglich halten“.

Rendi-Wagner: „Grippeimpfung macht heuer noch mehr Sinn“
Was den Herbst zusätzlich erschwere, sei die Grippewelle, die beim Corona-Management eine zusätzliche Belastung für Spitäler darstelle, so SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wanger. Deswegen sei es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen heuer auch gegen die Grippe impfen lassen. „Ich appelliere an alle, sich gegen die Grippe impfen zu lassen, weil es heuer noch mehr Sinn macht.“ Die Wiener seien hier mit einer kostenlosen Grippeimpfung positiv vorangegangen - „das würde ich mir für ganz Österreich wünschen“. Für die kommenden Monate müsse es laut Rendi-Wagner außerdem klare Pläne und Regeln geben, wie man den Wintertourismus gewährleistet. „Man darf die Restaurants, Hoteliers und Betriebe in den Tourismusregionen nicht alleine lassen.“ Die Corona-Ampel sei zu spät gekommen. „Ich hätte es besser gefunden, wenn dieses Instrument zu Beginn des Sommers und der Reisezeit gekommen wäre, wo es absehbar war, dass die Fälle wieder ansteigen“, so Rendi-Wagner.

Florian Thalhammer: „Maskenpflicht braucht es überall in ganz Österreich“
Infektiologe Florian Thalhammer findet, dass wir in Österreich unsere Hausaufgaben bezüglich der Corona-Maßnahmen gut gemacht haben. „Wir sind nur ein bisschen nachlässig geworden.“ Eine ganz gewöhnliche Maske wäre das Wichtigste, dann könnte man über die Ampelfarben reden. „Meine Meinung als Infektiologe ist, dass die Maskenpflicht ausgesprochen gehört, überall und in jedem Raum in ganz Österreich. Dann brauchen wir nicht diskutieren, dann weiß die Bevölkerung: ,Es herrscht Maskenpflicht bis 31. März‘“, so Thalhammer. Außerdem hätte dies den Vorteil, dass wir nebenbei auch noch die Grippe mitnehmen. „Jetzt diskutieren, ,Wo tragen wir die Maske und wo nicht‘“, sei aber mühsam. „Nur darauf bauen, dass die Leute eigenverantwortlich sind, das kann ich nicht mehr hören.“

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