Kurzarbeit verlängert

Der Airport spart sich durch die Krise

Salzburg
16.09.2020 06:01
Beinharte Kostenoptimierung, Kurzarbeit bis Ende 2020 und ein zehnjähriger Dividendenverzicht: Damit wollen Stadt und Land ihren Salzburg Airport durch die Krise bringen. „Der vergangene Winter ist gut gelaufen, wir müssen heuer keine Finanzspritze zuschießen“, so Aufsichtsratsvorsitzender Christian Stöckl (ÖVP).

Ähnlich günstig könnten die beiden Eigentümer auch 2021 aussteigen – sofern der Sparplan von Airport-Chefin Bettina Ganghofer weiter hält, das Wintergeschäft anzieht und im Sommer wieder Charter-Flüge abheben. Zuletzt verzeichnete der Flughafen einen Verkehrsrückgang von 80 Prozent. Oder besser: 50 Prozent Umsatzentfall. „Im besten Fall werden wir nichts zuschießen. Im Ungünstigsten werden zehn Millionen an Fremdkapital aufgenommen, für die Stadt und Land die Haftung übernehmen, damit es günstiges Geld gibt“, so Stöckl.

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Der Betrieb steht gut da. Es ist durchaus möglich, dass wir Eigentümer auch im kommenden Jahr keine Zuschüsse leisten müssen.

Christian Stöckl, Aufsichtsratsvorsitzender

Flughafen kürzt bei Projekten dramatisch
Ohne Folgen bleibt die klamme Krisenkasse nicht: Die Kosten für die Erneuerung des Terminal 1 und anstehende Investitionen, wie die Rollwegsanierung, werden von 100 auf 50 Millionen Euro gedrosselt.

Plus: Die Erneuerung wird stückweise bewältigt. Vorerst werden jene Investitionen gemacht, die notwendig sind um die behördlichen Auflagen zu erfüllen – wie etwa in puncto Sicherheit. „Bis Ende zum Aufsichtsrat im Dezember liegen erste Pläne vor. Spätestens im März wissen wir, wie wir den Umbau finanziell stemmen“, sagt Stöckl.

SPÖ will Möglichkeit der Anleihe prüfen lassen
Geht es nach der SPÖ, könnte eine Unternehmensanleihe die Umbaupläne des Flughafens finanzieren. Sie will diese Möglichkeit per Antrag im heutigen Landtagsausschuss prüfen lassen.

„Es soll auch geprüft werden, ob eine solche Anleihe über Salzburger Banken abgewickelt werden kann“, konkretisiert der SPÖ-Abgeordnete Max Maurer. Ein ähnlicher Antrag der Stadtpartei wurde von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) abgeschmettert. Aufgrund der Zinssätze sei es günstiger, wenn der Flughafen selbst einen Kredit aufnimmt, so das Argument.

Zehn Jahre keine Dividenden-Zahlungen
Fix ist: Stadt und Land wollen in den kommenden zehn Jahre auf ihre Dividende verzichten – 2019 wurde trotz Pistensperre ein Überschuss von 2,8 Millionen Euro erwirtschaftet. „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Eigentümer in Zeiten der Krise nun doch hinter dem Betrieb stehen und Kündigungen abgewandt werden“, sagt Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ).

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