Tödliches Warten?

Schwere Vorwürfe nach Rettungseinsatz in Salzburg

Salzburg
16.09.2020 09:00
Ein 70-Jähriger kollabierte in der Wohnung, atmete nicht mehr. Eine Woche später verstarb er. Seine Frau ist sich sicher: Ihr Gatte hätte nicht sterben müssen, wäre der Notarzt schneller gewesen. Der brauchte 27 Minuten und kam aus Bayern.

„Mein Mann würde noch leben, wenn alles schneller gegangen wäre“, sagt Gorica M. mit Tränen in den Augen. Am 5. September sackte ihr Ehegatte in der gemeinsamen Wohnung in Salzburg-Maxglan regungslos zusammen. Nachbarn eilten zur Hilfe, versuchten ihn zu reanimieren und verständigten die Rettung.

Danach soll fast alles schief gegangen sein. „Es hat ewig gedauert, bis ein Notarzt da war. Der kam aus Bayern“, sagt eine Ersthelferin. Insgesamt seien drei Rettungsteams erschienen, erst nach knapp 45 Minuten soll der Patient ins Krankenhaus gebracht worden sein. „Das ist eine Katastrophe“, sagt eine Nachbarin. Am vergangenen Wochenende ist der Mann von Gorica M. mit 70 Jahren verstorben. „Wir waren 45 Jahre verheiratet. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll“, sagt sie.

Das Rote Kreuz hält auf Anfrage der „Krone“ fest, dass bereits fünf Minuten nach dem Notruf - dieser erreichte die Leitstelle via Polizei - ein Rettungsteam vor Ort war. „Angehörigen kommt dies in diesen dramatischen Momenten aber sicherlich wie eine Ewigkeit vor“, sagt Sprecherin Roberta Thanner. Der Notarzt traf demnach nach 27 Minuten ein - und kam tatsächlich aus Bad Reichenhall. „Zeitgleich gab es in Salzburg sechs weitere Einsätze - darunter ein tödlicher Motorradunfall in Hallein. Dies war der schnellste verfügbare Notarzt“, sagt Thanner. Den Angehörigen spricht sie ihr tiefes Mitgefühl aus.

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